Temeswar/Bukarest - Der mutmaßliche Kopf des Zuhälter-Rings, der Mitte Juni von der Temescher Polizei gesprengt wurde, Paul Vasile Mânzu, ist Anfang dieser Woche in Bukarest festgenommen worden. Mânzu, ein bekanntes Gesicht der Temeswarer Unterwelt, soll zusammen mit weiteren Personen minderjährige Mädchen übers Internet geködert und diese zur Prostitution gezwungen haben. In der Prostitutions-Akte erscheint auch der Name eines rumänischen DJ, Gino Manzotti, der zu den Kunden gehört haben soll. (die ADZ berichtete)
Nach dem 47-jährigen Paul Vasile Mânzu wurde Mitte Juni die nationale und internationale Fahndung eingeleitet. Der Mann verschwand, kurz nachdem am 19. Juni ein Haftbefehl erlassen worden war. Der Menschenhändler-Ring, den Mânzu angeblich leitete, war in Temeswar/Timişoara aktiv und hatte seine Opfer mit der sogenannten „Loverboy“-Methode verführt. Durch belastendes Filmmaterial wurden die Mädchen, einige davon zwischen 15 und 17 Jahre alt, erpresst und gezwungen, sich weiterhin zu prostituieren. Zu den Verdächtigen, die die Dienstleistungen der Mädchen in Anspruch genommen haben sollten, zählen neben DJ Gino Manzotti, dem Mitglied der Gruppe DJ Project, auch ein Polizeibeamter, ein Temeswarer Anwalt, ein Richter und mehrere Geschäftsleute. Die Mädchen sollen für einige Hundert bis einige Tausend Euro an Interessenten verkauft worden sein. Paul Vasile Mânzu wird der Ausbeutung von Minderjährigen, der Zuhälterei und der Bildung einer kriminellen Vereinigung beschuldigt.