Reschitza - Eugen Cismăneanţu (PDL) und Ion Marcel Vela (PNL), beide in den Führungsgremien in Karasch-Severin, die bis 2017 die beiden Parteien in der durch eine Art Zusammenwachsen entstehenden neuen liberalen Partei PNL leiten werden, waren zum Jahresanfang diejenigen Bürgermeister des Banater Berglands, die am lautstärksten gegen den Unterstützungsmodus der Regierung für die Kommunen protestierten: die „Braven“ (also diejenigen, die sich nicht verschuldeten und die Steuern und Gebühren regelmäßig und verlässlich kassierten) bekamen aus Bukarest keine Subventionen zugewiesen, und die „Hallodri“ (die Schulden machten und kaum ein eigenes Steuern- und Gebührenaufkommen hatten, bzw. „die sich bloß unterhalten und rumsaufen“, wie Vela es formulierte) bekamen aus Bukarest zumindest die Schulden beglichen, die sie 2014 gemacht hatten. Dessenungeachtet wollen sie der Regierung beweisen, dass ihre Kommunen es auch ohne Bukarest schaffen.
Eugen Cismăneanţu, der sich allmählich als etwas anderer Bürgermeister entpuppt (zumindest etwas anderes, als Bokschan/Bocşa es in den letzten 70 Jahren hatte), konnte sich unlängst nicht nur rühmen, zwei bedeutende Firmen aus dem Bereich der Automotive-Industrie im Ortsteil Roman-Bokschan (das ist der in Richtung Banater Ebene gelegene Teil vom Bokschan, wo es bereits weite bebaubare Flächen gibt, die zum Teil der Stadt gehören) anzusiedeln (die Aufschlussarbeiten haben bereits begonnen), er überzeugte auch den Stadtrat, Geld für die Herrichtung eines zweiten Museums der Stadt bereitzustellen: ein Museum der Mineralien aus dem Banater Erzgebirge. Im Frühjahr 2012, knapp vor Beginn des Wahlkampfes, hat der Amtsvorgänger von Cismăneanţu, Mirel Patriciu Pascu (PSD) das Museum eröffnet, das dem inzwischen verstorbenen Metallplastiker Constantin Lucaci („Raum und Licht“) gewidmet ist, der dieses durchaus sehenswerte kleine Museum mit mehr als einem Dutzend Metallplastiken und mehreren Großgraphiken, durch Schenkung an seine Geburts- und Kindheitsstadt, ausgestattet hatte.
Der Eisensteiner Mineraliensammler Constantin Gruescu (92), der Besitzer der größten und vollständigsten Sammlung mit Mineralien aus dem Banater Erzgebirge, der sein „Casa Binelui“ („Haus des Guten“) genanntes eigenes Museum in Eisenstein/Ocna-de-Fier in einem Anbau seines Wohnhauses an der Hauptgasse, eingerichtet hat, hat aus seinem Fundus an Duplikaten 105 Exponate ausgewählt und der Stadt Bokschan geschenkt, wo er zeitlebens, zusammen mit seiner Frau Mia, beim Sitz des schon vor über 30 Jahren aufgegebenen Grubenunternehmens gearbeitet hat. Um diese Auswahl einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, will Bürgermeister Eugen Cismăneanţu in Bokschan ein zweites Museum eröffnen, das „Museum der ästhetischen Mineralogie“. Er nimmt damit eine Benennung auf, die der Sammler Gruescu lange Zeit für seine Ausstellung(en) genutzt hat und die gar nicht so weit weg liegt von dem, was man da zu sehen bekommt: naturgeschaffene Schönheit, in Form diverser, teils prächtig farbiger kristallisierter Mineralien.
Cismăneanţu hat den Bokschaner Stadtrat überzeugt, für die Renovierung und ausstellungsgerechte Herrichtung des Hauses, das der Stadt gehört und als Mineralienmuseum vorgesehen ist, 250.000 Lei aus dem stadteigenen Haushaltsaufkommen bereitzustellen. Bereits im Mai soll das zweite Museum von Bokschan feierlich eröffnet werden.