Hermannstadt (ADZ) – Zu einem erneuten Gespräch hatte die Fraktion der nationalen Minderheiten im Parlament Bildungsminister Liviu Pop eingeladen, die Diskussion fand am Dienstag in der Abgeordnetenkammer statt. Gesprochen wurde über generelle Anliegen betreffend das Unterrichtswesen sowie spezifische Fragen der durch ihre Abgeordneten vertretenen Minderheiten.
Der Minister zeigte sich nach wie vor zuversichtlich, dass sein Konzept die Schulbücher betreffend richtig ist und garantierte den Abgeordneten, dass für kommendes Schuljahr Bücher vorliegen werden. Was die Bücher in den Minderheitensprachen angeht, so erwarte er in den Fächern Muttersprache-Literatur, Musik sowie Geschichte der Minderheit mehrere Vorschläge von Seiten der Minderheit bzw. dass mehrere Autoren Entwürfe vorlegen, aus denen man sich dann für eine Variante als Grundlehrbuch (manual de bază) entscheidet.
Ausschreiben will er auch das Erarbeiten von Lehrbüchern auf Deutsch in den anderen Fächern (Mathematik, Physik, u.s.w.), um dann die beste Alternative auszuwählen. Diese Vorstellungen schätzte der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganţ allein zeitlich als unrealistisch ein, es werde vermutlich eine Variante in den spezifischen Fächern der Minderheit erarbeitet und in den anderen ein rumänisches Buch übersetzt, um im kommenden Herbst eventuell Bücher zu haben, meinte er.
Gefordert hat der DFDR-Abgeordnete, zuerst die Druckausgaben der Lehrbücher fertigen zu lassen und danach elektronisch zugängliche Varianten. Auch schlug er dem Bildungsminister vor, von vornherein nicht bloß die für einen Jahrgang benötigte Anzahl der Schulbücher, sondern gleich eine höhere Auflage drucken zu lassen, um Bücher auch für die kommenden Schuljahre vorliegen zu haben.
Erneut gefordert hat MdP Ganţ den laut Bildungsgesetz dem Kreis Hermannstadt/Sibiu zustehenden Posten des stellvertretenden Generalschulinspektors. Minister Pop erläuterte, dass das Konzept des Bildungsministeriums vorsieht, einen in dessen Struktur angesiedelten Inspektor für Deutsch als Muttersprache in einem der Kreise mit dergleichen Unterricht aber landesweiter Zuständigkeit anzusiedeln, was 2018 erfolgen soll. Mit diesem Vorschlag erklärte sich MdP Ganţ einverstanden und schlug vor, dass dieser Deutsch-Muttersprache-Inspektor seinen Sitz im Kreis Hermannstadt erhält, wo es die meisten Unterrichtseinheiten in deutscher Sprache gibt. Abzuwarten ist, wie und wann dieses Vorhaben tatsächlich umgesetzt wird, erklärte der DFDR-Abgeordnete Ganţ.