Temeswar - Mittels zweier EU-Projekte wird die Temeswarer Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit den Kommunalverwaltungen der Gemeinden Dumbrăviţa und Giroda/Ghiroda je eine neue Obus-Linie zwischen der Kreishauptstadt und den naheliegenden Randgemeinden einführen. Der Gesamtwert dieser Vorhaben beträgt 5,5 Millionen Euro, ein Großteil der Finanzierung kommt dabei von der EU. Gute Nachrichten für die zahlreichen Pendler aus diesen nur einige Kilometer von Temeswar/Timişoara entfernten Gemeinden, die nun in kurzer Zeit preisgünstig und komfortabel mit dem Obus 14 (Temeswar-Dumbrăviţa) oder dem Obus 11 (Temeswar-Giroda) in die Stadt fahren können. Laut Vertretern der Temeswarer Stadtverwaltung stehen die Arbeiten auf der neuen Obus-Trasse gegen Dumbrăviţa kurz vor der Fertigstellung. Derzeit steht noch die Erweiterung der Fahrbahn aus. Auf der neuen Obus-Linie werden 12 neue Haltestellen, vom Hypermarket Kaufland bis zum Kreisverkehr an der Ghioceilor-Straße in Dumbrăviţa, eingerichtet. Auch die Arbeiten an der zweiten Obus-Verbindung (Obus 11) zwischen Temeswar und Giroda, mit 10 neuen Haltestellen an der Lugoscher Straße, befinden sich in fortgeschrittenem Stadium: Laut Vertretern der Temeswarer Kommunalverwaltung werden die Bewohner beider Ortschaften diese neue Verbindung bis Jahresende nützen können. Nach Fertigstellung der neuen Obus-Linie 11 werden die bestehende Metropolitan-Buslinie 30 zwischen Temeswar und Giroda wie auch die Girodaer Buslinie 29 eingestellt.
Beide Projekte verwirklichen nun sozusagen stückweise die großen und vor Jahren noch utopisch anmutenden Pläne der Stadt Temeswar zur Herausbildung einer Metropolitan-Zone, die die Kreishauptstadt und alle Randgemeinden bis zu einer Entfernung von 30 Kilometern verbinden sollte. Dieses Großprojekt eines modernen städtischen Ballungsraums um die Begastadt war schon ein beliebtes Steckenpferd der ehemaligen Ciuhandu-Stadtverwaltung. Seine Verwirklichung stieß jedoch im Laufe der Jahre auf das entschiedene Veto einiger Gemeinden, darunter auch der beiden vorgenannten Ortschaften. Deren Kommunalverwaltungen, die zweifellos die zahlreichen Pluspunkte eines Anschlusses und der künftigen Eingemeindung ihrer Ortschaften einsahen, wehrten sich dagegen vor allem wegen den anstehenden höheren Stadtgebühren und Steuern und zusätzlich dem damit drohenden Verlust der Entscheidungsfreiheit über viele Bereiche der Gemeinden. Übrigens, auch die derzeitige Stadtverwaltung unter Bürgermeister Nicolae Robu hält weiterhin in großen Zügen an diesem alten Projekt der Metropolitan-Zone fest. Was die Stadt Temeswar auf administrativen Wege bisher nicht erreichen konnte, brachte und bringt schrittweise die wirtschaftliche Entwicklung der Zone. Die beiden Gemeinden erfuhren nach der Wende einen historischen wirtschaftlichen Aufschwung. Die cleveren Immobilienentwickler zeichneten die Landkarte neu und schafften es, die Distanz zwischen Stadt und Land bzw. zwischen Temeswar und diesen Randgemeinden durch den Bau von neuen Villenvierteln Jahr für Jahr zu verringern.