Reschitza - Einer der wenigen Personenzüge, die zwischen Temeswar und Reschitza noch direkt verkehren, ein Privatzug der Kronstädter Firma Regiotrans, ist Mittwoch Abend knapp vor Reschitza, irgendwo aus dem Bokschan eingemeindeten Colțan, mit einer Schrotflinte beschossen worden. Ein Schrotsplitter durchschlug eine Scheibe und drang ins Wageninnere, ohne jemanden zu verletzen. Das Schrotstück konnte von den Ermittlern von Polizei und Eisenbahn nicht gefunden werden.
Laut der Temeswarer „Opinia Timișoarei“ vernahmen die Polizei und Ermittler der Eisenbahn die Zeugen, die allerdings nur den Vorfall an sich, doch keine zusätzlichen Einzelheiten beschreiben konnten. Auch der Polizist von der Dienststelle Waffen, Sprengstoffe und Munition konnte keine konkreten Details identifizieren. Alle Spuren wurden zur kriminalistischen Untersuchung sichergestellt. Die Untersuchungen laufen unter Anleitung eines zuständigen Staatsanwalts.
Der Vorfall ist kein Einzelfall in der rund 145-jährigen Geschichte der Eisenbahnlinie Temeswar – Reschitza, die Ende des 19. Jahrhunderts aus einer Schmalspurbahn auf eine Normalspurbahn umgebaut wurde. Als der erste Zug auf der neuen Bahnlinie aus Richtung Bokschan nach Reschitza unterwegs war, hatte ein verärgerter Deutsch-Bokschaner, dem für die Anlage der Bahnlinie ein Stück am Ende seines Gartens verstaatlicht wurde, auf den vorbeifahrenden Zug eine Flintenladung Schrot abgefeuert. Auch er hat damals keinen weiteren Schaden angerichtet. Seinerzeit hat der Mann auch keinen Hehl aus seiner Verärgerung gemacht und mit Stolz die nachfolgende Geldstrafe entrichtet, erzählt uns der Bokschaner Lokalhistoriker Carol Brindza in einem seinerzeit in unserer Vorläuferzeitung „Neuer Weg” erschienenen Beitrag.