Reschitza – „Erasmus Open Doors“ nannte sich die Veranstaltung, in deren Rahmen Prof. Dr. Doina Frunzăverde den etwa 100 interessierten Studenten der „Eftimie Murgu“-Universität (UEMR) das Angebot an Erasmus-Stipendien der EU vorstellte. Selbst dieser „Tag der Offenen Tür“ ist von der EU-Kommission finanziert. Vorgestellt wurden Mobilitätsprogramme für Studenten, Hochschullehrkräfte und Verwaltungspersonal. Letztere können sich damit spezialisieren oder beruflich fortbilden, für die Lehrkräfte stehen Vortrags- und Weiterbildungsstipendien zur Verfügung. Den Studenten stehen Studienstipendien und Stipendien für Praktika offen. Prof. Dr. Frunzăverde unterstrich in ihrer Einführung: „Für die Karriere jedes Hochschulabgängers sind solche Erfahrungsbereicherungen mittels Auslandsstipendien extrem wichtig und Erasmus ist dazu ein ideales Mittel. Wenn ein Student an einer Partnerhochschule im Ausland ein oder mehrere Semester lang studiert oder ein Auslandspraktikum absolviert, in einer Firma, einer Fachinstitution in jenem Bereich, auf den er sich vorbereitet, dann hilft ihm das mit Sicherheit nicht nur weiter, sondern auch entscheidend auf seinem Bildungs- und Berufsweg.“
Leider werde die Zahl der Erasmus-Studenten, die aus Reschitza kommen, ständig geringer, wodurch die zur Verfügung gestellten Mittel nicht abgerufen werden. So gehen Jahr für Jahr tausende Euro für universitäre Mobilität verloren. Die Gründe seien sowohl objektiver Natur (die Gesamtzahl der Studenten geht dauernd zurück, aber viele unter ihnen können auch das Zusatzgeld, das für ein Auslandsstipendium nötig ist, nicht aufbringen, weil es sich die Familie nicht leisten kann), aber auch subjektiv (die Partnerhochschulen von Reschitza sind aus Deutschland, Frankreich und Italien, also muss man deutsch, französisch oder italienisch können – das hochgelobte Englisch, das fast alle als Zweitsprache angeben, nützt nichts). Eine der Grundvoraussetzungen für den Erhalt eines Stipendiums ist das Beherrschen der Sprache des künftigen Gastlandes. Also können aus Reschitza Studenten nach München, Mainz oder Gelsenkirchen, nach Paris oder Sassari, nur wenn sie deutsch, französisch oder italienisch können. Mit dem Sinken des Niveaus des Fremdsprachenunterrichts im schulischen Bereich vor der Hochschule, aber auch mit dem Geldmangel, der Reisen (zu) teuer erscheinen lässt, reduziert sich immer drastischer die Zahl passabler Sprecher dieser drei Sprachen. Erasmus-Studienplätze werden aufgrund öffentlicher Bewerbungen vergeben. Die Einschreibungen dauern noch eine Woche an, danach folgt eine Woche der Tests.