Hermannstadt – Die zweite Mitgliederversammlung des Demokratischen Forums der Deutschen in Hermannstadt (DFDH) in diesem Jahr fand am vergangenen Dienstag, den 27. November, im Spiegelsaal des Forumshauses statt. Zum ersten Mal begrüßte dabei Prof. Dr. Zeno Karl Pinter die anwesenden Mitglieder. Er übernahm im März die Forumsleitung von Dr. Hans Klein. Sein besonderer Dank galt den Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern. Darüber hinaus stellte Dr. Pinter heraus, dass sein erstes halbes Jahr unter dem Motto „Kontinuität“ stand. „Ich finde, dass abrupte Änderungen meist zu Turbulenzen führen und das bringt oft nichts Gutes. Als Berufshistoriker weiß ich, dass Nichts aus Nichts entsteht und nichts ohne Folgen bleibt. Darum werde ich versuchen auch weiterhin aufzubauen und so wenig wie möglich abzutragen.“
In seinem folgenden Bericht lobte Dr. Pinter insbesondere die Mitglieder des Hermannstädter Jugendforums, die an zahlreichen Veranstaltungen teilnahmen und diese auch mitgestalteten sowie das Engagement von Aurelia Brecht, der ifa-Kulturmanagerin, die sowohl die Stiftung Kirchenburgen als auch das Hermannstädter Forum unterstützt. Weiterhin klärte Dr. Pinter die anwesenden Mitglieder über die Diffamierungskampagne gegen das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR) sowie die deutschen Minderheiten insgesamt auf und stellte fest, dass keine Besserung der Lage in Sicht sei, da die nächsten zwei Jahre politisch sehr wichtig seien. „Ich möchte versichern, dass das Hermannstädter Forum finanzielle Unterstützung bereit hält, für die Weiterführung der Prozesse, die das Landesforum in Bukarest gegen die Verleumdungskampagne führt“, so Dr. Pinter. Bereits im Oktober hatte das DFDR einen Prozess gegen den „Historiker“ Dr. Ioan Scurtu gewonnen. In Hermannstadt sandte die Sozialdemokratische Partei (PSD) zuletzt einen offenen Brief mit Verleumdungen und Anspielungen an eine vermeintliche Nazi-Vergangenheit des Forums an die Lokalpresse. Diesen erwiderten Hannelore Baier, Dr. Martin Bottesch, Benjamin Józsa und Dr. Paul-Jürgen Porr mit einer „eleganten und dezenten Antwort“ an die Hermannstädter Bürger, nicht an die Partei selbst, denn „die PSD hätte diese Sprache nicht verstanden und ihre Sprache wollen wir nicht sprechen“, so Dr. Pinter.
Im Folgenden stellte Dr. Pinter den Haushaltsvorschlag zur Abstimmung, der einstimmig angenommen wurde. Dabei geht das Forum von Einnahmen in Höhe von 2,38 Millionen Lei und Ausgaben in Höhe von 2,63 Mio. Lei aus. Bei den 774.100 Lei für den Kindergarten handelt es sich um einen durchlaufenden Posten, da sich dieser aus seinen Einnahmen finanziert, zu denen auch staatliche Hilfen gehören. Neben den gewöhnlich größten Haushaltsposten, den Personalkosten sowie den Zuwendungen für Bücher und Kulturprogramme, stehen für 2019 insgesamt 350.000 Lei für Reparaturarbeiten bereit. Dabei sollen 300.000 Lei für die Instandhaltung des Forumshauses aufgewendet werden, wobei ein Großteil der Kosten auf Architekturpläne und Projekte entfällt, erklärte DFDH-Geschäftsführer Raul Rognean. Arbeiten sollen insbeson-dere am Foyer sowie im Spiegelsaal durchgeführt werden. „Dieser Saal sieht zwar schön aus, doch es gibt Probleme mit den Leitungen“, so Rognean, der anfügte, dass das Ziel für die nächsten Jahre die komplette Sanierung des Hauses und in erster Linie des Dachgeschosses sei. Weitere Abstimmungen fanden nicht statt.