Arad/Bukarest (ADZ) - Am Freitag sollte vor dem Bukarester Gericht der Haftantrag gegen die mutmaßlichen Köpfe des Arader Zigarettenschmugglerrings Cosmin Mladin und Daniel Copil verhandelt werden, erst am Montag verordnete der Strafrichter die Untersuchungshaft an. Mladin und Copil waren kurz vor der Untersuchung ihrer Wohnungen verschwunden, aus dem Umfeld der Arader Polizei sollen sie den Hinweis auf die bevorstehende Aktion der Strafverfolgungsbehörde DIICOT bekommen haben. Am Freitag tauchten beide jedoch überraschenderweise in Bukarest auf, auf den Treppen des Gerichts erklärte Mladin, dass er ganz und gar unschuldig sei. In Arad hieß es vorige Woche, dass Mladin das Land verlassen haben könnte, doch dies erwies sich als unwahr.
Am Montag konnte der 35-jährige Mladin wieder nicht gefunden werden, die Rumänische Polizei schrieb ihn zur Fahndung aus. Mladins Stellvertreter Copil wurde relativ schnell von der Verkehrspolizei in der Arader Kleinstadt Petschka/Pecica festgenommen und inhaftiert, er befand sich am Lenkrad seines Autos.
Mittlerweile sickerten weitere Informationen aus dem Strafverfolgungsverfahren gegen die Arader Zigarettenschmuggler durch; es hieß, dass Mladin sich die Zigaretten auch mit Drogen bezahlen ließ. 2018 soll ein inzwischen in Gewahrsam genommenes Mitglied der Schmugglergruppe in Belgien illegal hergestellte Zigaretten nach Paris gebracht und dort bei verschiedenen marokkanischen und georgischen Drogendealern abgesetzt haben, die dafür teilweise mit Geld und teilweise mit Kokain bezahlt haben sollen. Das Kokain wurde anschließend von Mladins Leuten in Frankreich weiterverkauft. Die Strafverfolger sollen unter anderem auch ein Telefongespräch zwischen der Geliebten eines anderen Mitglieds der Gruppe und einer Freundin abgehört haben, in dem die erstere sich beklagte, ihr Partner sei in Zigaretten- und Drogendeals verwickelt und dies würde ihr Angst einjagen.