Reschitza - Den Kommunen des Banater Berglands droht die Vermüllung, seit die Firmen Green Ecobauer SRL und Salprest Klausenburg den Vertrag über die Müllentsorgung nicht verlängern konnten. Reschitza/Reşiţa hat für sich eine Übergangslösung gefunden, bis das Abfallmanagementsystem ab Juli 2016 („aber spätestens am 31. Dezember 2016“) funktionieren soll, Bokschan/Bocşa so ziemlich auch und Karansebesch/Caransebeş ist immer schon eigene Wege gegangen, die nicht uninteressant waren. Aber alle anderen Ortschaften stehen vor dem Dilemma, entweder übergangsweise die alten, längst als „geschlossen“ erklärten Deponien zu nutzen und eigene Lösungen fürs Sammeln und den Transport des Mülls zu finden (alles mit dem Risiko, Strafen zu zahlen wegen Übertretung der Umweltgesetzgebung) oder einfach den Dingen ihren Lauf zu lassen – was angesichts der in sechs-sieben Monaten anstehenden Kommunalwahlen wohl die schlechteste Lösung für die Lokalpolitiker wäre.
Der Projektmanager des Aufbaus des Abfallmanagements, der Chefarchitekt Karasch-Severins, Victor Borislav Naidan, sagte auf seiner jüngsten Pressekonferenz: „Wir befinden uns gegenwärtig in einer komplett neuen Situation. Wir haben endlich ganz konkret das Geld, mit dem wir die Bauunternehmen bezahlen können, die für uns die Zwischen- und das Endlager bauen. Vom Kredit über 100 Millionen Euro, den der Kreisrat aufgenommen hat, sind noch 50 Millionen Euro verfügbar. Sobald Rechnungen eintreffen, können sie auch beglichen werden. Die beste Nachricht ist aber, dass die drei Zwischenlager Ferdinandsberg/Oţelu Roşu, Pojejena an der Donau und Bozovici im Almăj-Tal fertig sind. Die Vertreter des Kreisrats nehmen gegenwärtig deren Abnahme vor und unterzeichnen die entsprechenden Dokumente, sofern alles in Ordnung ist. Laut Terminierung, die wir ausgehandelt hatten, sollte dies zwar schon Ende Februar 2015 möglich gewesen sein. Immerhin ist deren jetzige Fertigstellung schon etwas. Hidroconstrucţia Karansebesch, der Bauausführer, hat seit August eine neue Leitung und ich glaube als Außenstehender, dass dort jetzt alles ziemlich reibungslos läuft. Zudem konnten 200.000 Lei der ursprünglich vorgesehenen Kosten eingespart werden.“
Das Endlager mit Aufarbeitungsanlage im reschitzanahen Lupak ist aber erst zu 57 Prozent fertig. Wenn die letzten nötigen Verarbeitungsmaschinen geliefert sind – was noch im Dezember geschehen soll – dann ist alles zu 87 Prozent fertig. Das heißt auch, dass in diesem Jahr noch die Arbeiten zu 85-90 Prozent verrechnet werden können. Auch die ökologischen Schließungen der alten Mülldeponien seien praktisch abgeschlossen, behauptet Naidan. Man arbeite noch an den Sammelschächten fürs Biogas, kollidiere aber gegenwärtig oft mit der Not der Kommunen, die ihren aktuellen Müll wegschaffen müssen. Trotzdem werden alle Baufirmen, die im Projekt involviert sind, mit Strafgeldern wegen Terminverzug belegt.
„Der ursprüngliche Fertigstellungstermin war der Oktober 2015“, sagte Naidan. „Dann wurde er erst auf Dezember 2015, neulich auf den 30. Juni 2016 verlegt. Nun haben wir einerseits technische Schwierigkeiten, die zur Verzögerung führten, aber auch organisatorische. Je nachdem, welcher Art die Hürden waren, müssen wir nun die Zahlungsabzüge als Strafen festlegen. Wir sprechen von Höchststrafen wegen Verzögerung der Übergabetermine von bis zu 15 Prozent der Gesamtkosten. Die Terminaufschübe werden übrigens auch den Kreisrat zusätzlich kosten, weil die EU gewisse Bedingungen gestellt hat, die wir nicht erfüllt haben.“ Details dazu werde Victor Borislav Naidan „zur rechten Zeit“ bekanntgeben.