Hermannstadt - Die Führung des Kreisrates Hermannstadt/Sibiu schloss am Donnerstag den dritten Vertrag im Rahmen des geplanten kreisweiten Abfallmanagements. Für 57,54 Millionen Lei sollen zwei Firmen aus dem Kreis Timiş zwei Kompostier- und eine Sortieranlage projektieren und errichten.
„Mit der Unterzeichnung des Vertrages tritt das Projekt in die entscheidende Phase ein“, meinte Kreisratspräsident Martin Bottesch. Der dritte von insgesamt vier Verträgen umfasst die Projektierung und Errichtung von drei Müllbehandlungsanlagen in Kleinscheuern/Şura Mică und Großprobstdorf/Târnava. Das Vertragsvolumen beläuft sich auf 46 Millionen Lei ohne MwSt., laut Bottesch entspricht dies in etwa der Hälfte des gesamten Projektetats.
Gewonnen haben die Ausschreibung die Firmen SC Confort SA und SC Finara Consult SRL aus Temeswar/Timişoara. Das erstgenannte Unternehmen mit einem Umsatz von 120 Millionen Euro gehört dem Banater Unternehmer Georgică Cornu, dessen Firma unter anderem die im letzten Jahr abgeschlossene Sanierung der Salzseen in Salzburg/Ocna Sibiului durchführte.
Die Errichtung der drei Anlagen muss vertragsgemäß innerhalb der nächsten 14 Monate erfolgen. Die Garantiezeit betrage 12 Monate, so Bottesch.
Die zwei Anlagen in Kleinscheuern werden auf einem 6 Hektar großen Grundstück errichtet, das dem Kreisrat und der Stadt Hermannstadt gehören. Grund für den Bau der Sortieranlage in Kleinscheuern sei die Nähe zur Mülldeponie Großau/Cristian, erklärte Bottesch. Die 2 Hektar große Kompostieranlage in Großprobstdorf entsteht auf einer ehemaligen Deponiefläche. Der Vertrag umfasst ferner die Sanierung und Abdeckung der fünf stillgelegten Deponien Agnetheln/Agnita, Freck/Avrig, Heltau/Cisnădie, Talmesch/Tălmaciu und Remetea.
Die vertraglich besiegelten Arbeiten gehören zum Projekt „Integriertes Müllmanagementsystem für den Kreis Hermannstadt“, das zum Großteil aus Mitteln des Operationellen Regionalen Programms auf der Achse Umwelt finanziert wird. Der Gesamtwert des Projekts beläuft sich auf 112 Millionen Lei (inkl. MwSt.). Das Gesamtprojekt soll 2014 abgeschlossen sein, d. h. ab dann werden im gesamten Kreis die Mülltrennung eingeführt sein bzw. die Kompostanlagen funktionieren.