Sathmar - Nachdem der deutsche Chor des Nationalkollegs „Kölcsey Ferenc“ im November 2013 den Namen „Sathmarer Rosen“ angenommen hatte, folgten die intensiven Vorbereitungen für die bereits angekündigten Weihnachtskonzerte. Das erste erfolgte am 15. Dezember im Rahmen des sonntäglichen Gottesdienstes in einer Sathmarer Kirchengemeinde, wobei wir neben den traditionellen Weihnachtsliedern auch ein paar sathmarschwäbische Volkslieder gesungen haben. Die zahlreichen Kirchenbesucher wurden vor dem Erklingen jedes Liedes über dessen Inhalt informiert, was das Verständnis wesentlich erleichtert hat. So konnten sich alle Anwesenden mit den wichtigsten Eigenschaften und Tugenden der Sathmarschwaben wie Heimat- und Traditionsliebe, Treue zur Muttersprache und zur geerbten Kultur, Ehrlichkeit, Nächstenliebe, Fleiß, tiefe Religiosität usw. vertraut machen. Auf diese Art und Weise kann man diesen Auftritt auch als einen wichtigen Beitrag zur Vertiefung der zwischenmenschlichen Kontakte und zur Verbreitung der Interkulturalität betrachten. Nach dem Konzert wurden die jungen Chormitglieder mit hausgemachten Kuchen bedient, es entstand während dessen eine lebhafte Diskussion nicht nur über die Sorgen der Jugendlichen, sondern auch über ihre Zukunftsperspektiven. Das zweite Konzert fand am 18. Dezember im überfüllten Festsaal der Schule statt, neben den den größten Teil des Publikums bildenden Schülern war diesmal auch die der Vorstellung beiwohnende Lehrerschaft unter den Zuhörern gut vertreten.
Für sie wurden die Zusammenfassungen der Inhalte der deutschen Liedertexte auch in ihre Muttersprache übersetzt. Es ist ein großes Verdienst unserer Schulleitung, dass sie einen deutschsprachigen Chor in einer Minderheitenschule, in der die Unterrichtssprache hauptsächlich das Ungarische ist, nicht nur duldet, sondern nach Kräften und Möglichkeiten unterstützt. Den Höhepunkt der Auftritte bildete aber unser Weihnachtskonzert in der Sathmarer Kalvarienkirche, der Kirche der deutschen Gemeinde von Sathmar. Die Schüler verfolgten zuerst sehr aufmerksam den Verlauf des deutschsprachigen Gottesdienstes, wobei die vom Herrn Pfarrer Michael Orban gehaltene Predigt ihr Sprachverständnis besonders auf die Probe stellte. Die begann nämlich mit einer Aussage des Kirchenlehrers Augustinus: Gott hat uns ohne unseren Willen geschaffen, aber für unsere Erlösung bedarf Gott unserer Zustimmung. Durch ihr Ja-Wort ist die Jungfrau Maria ein Beispiel, dem wir jederzeit folgen können. Einige von den Schülern äußerten sogar den Wunsch, in Zukunft auch ab und zu in dieser wunderschönen Kirche an den sonntäglichen heiligen Messen teilzunehmen, worüber wir uns natürlich nur sehr freuen können. Zuerst sang nach dem Gottesdienst der Männerchor der deutschen Lokalforen Sathmar, Großkarol, Petrifeld und Kalmandi mit Akkordeonbegleitung des Musiklehrers Johann Weser in mehreren Stimmen besonders schöne Weihnachtslieder, dann traten die Sänger und Sängerinnen der „Sathmarer Rosen“ vor den Altar.
Nach dem Erklingen eines modernen Dankesliedes ( Danke) – Herr Pfarrer Orban betont bei jeder Gelegenhet stets die Wichtigkeit der Dankbarkeit und wir wollten ja nicht undankbar sein – und eines Wanderliedes (Wir ziehen froh und zufrieden durch die Lande) begann das eigentliche Weihnachtsliedangebot: Aus unserem reichen deutschen Weihnachtsliedrepertoire wollten die Jugendlichen hier vor allem die rhythmischsten Lieder präsentieren. Um die vorweihnachtliche Freude noch besser ausdrücken zu können, haben die Schüler die Imperativformen des reflexiven Verbs sich freuen: freue dich, freut euch besonders betont gesungen. Am Keyboard wirkten die Nachwuchsorganisten Erich Gnandt und Daniel Reha. Vonseiten der Kirchenbesucher erhielten wir großen Beifall, von Pfarrer Orban eine Geldspende, die wir zur Finanzierung der Fahrtkosten eines anstehenden Deutschlandkonzertes verwenden werden – vielen Dank dafür auch auf diesem Wege. Mit diesen Weihnachtskonzerten wollten wir unsere Freude am Singen ausdrücken, gleichzeitig wollten wir natürlich allen unseren Zuhörern frohe, von Gott gesegnete Weihnachten und ein glückliches von Gott gesegnetes neues Jahr wünschen.