Musik und Lektüre zum Gedenken

Erinnerungen an Russlanddeportation in Reschitza

Reschitza - Die Gedenkveranstaltungsreihe zu 69 Jahren seit dem Beginn der Deportation der Deutschen aus Rumänien in die einstige UdSSR begann in Reschitza am 14. Januar in der deutschen Alexander-Tietz-Bibliothek unter zahlreicher Beteiligung. Die Begegnung war als ein musikalisch-geschichtlicher Nachmittag gedacht. Der musikalische Teil, mit klassischer Musik, wurde von Lehrkräften des Kunstlyzeums „Sabin Păuţa“ durch das „Trio Cameral“ (Zenaida Vârdău – Oboe, Diana Szuiogan – Cello, Lorand Balogh Remelei – Orgel) bestritten. Soloeinlagen gab es durch George Gassenheimer – Violine und Doina Gassenheimer – Sopran. Im Repertoire standen Musikwerke von César Franck, Franz Schubert, Johann Pachelbel, Johann Sebastian Bach, Camille Saint-Saëns, Artur Rubinstein, Johannes Brahms u.a..

Der DFBB-Vorsitzende  (Im Bild) las nach jedem Musikstück aus dem Buch von Lavinia Betea, Cristina Diac, Florin Răzvan Mihai, Ilarion Ţiu: „Lungul drum spre nicăieri. Germanii din România deportaţi în URSS“ („Der lange Weg nach Nirgendwo. Die in die UdSSR deportierten Rumäniendeutschen“), erschienen in Târgovişte, im Cetate-de-Scaun-Verlag, 2012. Dieses Buch beinhaltet Erlebnisberichte Russlanddeportierter, die im Jahr 2012 aufgezeichnet wurden, unter anderem auch in Reschitza.
An der Veranstaltung, die durch ein stilles Gedenken für alle verstorbenen Russlanddeportierten ihren Abschluss fand, nahmen als Betroffene dieser schrecklichen Episode in der Geschichte der Rumäniendeutschen Elfriede Chwoika, Ladislaus Höfflinger, Emilia Kiss, Ana Marin, Renate Mioc und Margareta Szivacsek teil, die teils während der Deportation ihrer Eltern in der Sowjetunion geboren wurden, teils als Zeitzeugen heute in Reschitza leben. Bei der Veranstaltung gab es so viele Interessierte, dass im Mehrzweckraum der deutschen Bibliothek kein Stuhl mehr frei blieb.