kp. Hermannstadt – Zwei Sonaten aus dem „schmerzhaften Rosenkranz“ für Violine und Basso continuo des böhmischen Komponisten Heinrich Ignaz Franz von Biber (1644-1704) werden in der Passionsvesper am 16. Februar um 18 Uhr in der Sakristei der Evangelischen Stadtpfarrkirche Hermannstadt/Sibiu (Eingang Huetplatz) erklingen.
Iuliana Cotîrlea, Mitglied des Orchesters der Staatsphilharmonie Hermannstadt, wird für die Aufführung beider Sonaten die vier Saiten ihrer Violine in einer von dem Komponisten vorgegebenen Skordatur spielen, die das Streichinstrument einem unausgeglichenen Kräfteverhältnis aussetzt, ihm dadurch aber außergewöhnliche Klangfarben entlockt und das Spektrum in Quinten gestimmter Saiten erweitert. Iuliana Cotîrlea wird an der Orgel von Kantorin Brita Falch Leutert und am mit Darmsaiten bezogenen Kontrabass von Musikwart Jürg Leutert begleitet. Der Eintritt ist frei.
Die fünf „schmerzhaften Rosenkranz-Sonaten“ bilden den zweiten Teil der aus 16 Sonaten bestehenden „Rosenkranz“-Trilogie und -Passacaglia, welche auch unter der Bezeichnung „Mysterien-Sonaten“ bekannt sind und die Zuhörenden chronologisch durch alle wichtigen Stationen des liturgischen Jahres leiten. Die zwei Tage nach Aschermittwoch stattfindende Aufführung von zwei Sonaten aus dem „schmerzhaften Rosenkranz“ versinnbildlicht somit den Einstieg in die Fasten- und Passionszeit.
Iuliana Cotîrlea und Brita Falch Leutert haben seit Beginn des Jahres 2018 schon wiederholte Male Auszüge aus den „Mysterien-Sonaten“ in Gottesdiensten und Vespern der Hermannstädter Evangelischen Kirchgemeinde dargeboten und sich vorgenommen, das gesamte Kirchenjahr mit dem barocken Violinwerk des in Salzburg/Österreich gestorbenen Heinrich Ignaz Franz von Biber zu umrahmen.