Arad - Ihr individuelles Studium der Partituren müssen die Arader Philharmoniker neuerdings in Gruppen im Gebäude der Einrichtung absolvieren. Dies geht auf eine Forderung des Philharmonie-Direktors Alin Văcean zurück. Die Gewerkschaft der Philharmonie findet solche Erwartungen fehl am Platz und geht vor Gericht, die Ensemblemitglieder warten mit Protestbriefen auf. Vier Räumlichkeiten stehen 70 Instrumentalisten und Chormitgliedern für ihr Individual-Studium der Musikstücke zur Verfügung. Dabei stören sich die Künstler gegenseitig. Früher konnten sie nach ihren gemeinsamen Proben zu Hause üben – so eine interne Regelung der Philharmonie. Dies wurde ihnen nun durch die neueste Anordnung des Leiters der Kultureinrichtung untersagt und die Erklärung des Direktors ist mehr als kurios: Er wolle der Lärmverschmutzung vorbeugen, die gegeben sei, wenn die Musiker zu Hause üben und dabei ihre Nachbarn stören. Durch die neuen Vorgaben müssen die Arader Philharmoniker notgedrungen auf Korridoren und in Umkleideräumen der Philharmonie ihre Partituren abspielen, zitiert Mediafax den Gewerkschaftsführer Mihai Dogaru. Selbst wenn sich die Musiker entschließen würden, im Turnus ihr individuelles Repertoire abzuspielen, könne man schon aus Zeitgründen keine zufriedenstellende Raumaufteilung vornehmen, sagt Dogaru. Sein Stellvertreter, Tiberiu Variaşi, zeigt sich seinerseits entrüstet und behauptet, in 35 Jahren bei der Philharmonie habe er so etwas noch nicht erlebt.