Sathmar - Zum Anlass des 110. Geburtstags der Dichterin Rose Ausländer veranstalteten das ifa-Institut für Auslandsbeziehungen, das DFD Sathmar, die jüdische Gemeinde Sathmar und das Kulturzentrum Temeswar in Zusammenarbeit mit der Rose-Ausländer-Stiftung Köln die Ausstellung „Mutterland Wort“. Die Schau, die das Leben und Werk der 1901 in Czernowitz geborenen und 1988 in Düsseldorf verstorbenen Dichterin präsentiert, wurde von Helmut Braun, Kurator der Rose-Ausländer-Stiftung, vorgestellt.
Die Vernissage der Ausstellung fand am 17. November im Sathmarer Kunstmuseum statt. Eröffnet wurde sie von Christine Sutoris, ifa-Kulturmanagerin des DFDR Sathmar. Sie begrüßte die zahlreichen Anwesenden in drei Sprachen: deutsch, rumänisch und ungarisch. Begrüßt wurden die Ausstellungsbesucher auch von Johann Forstenheizler, Vorsitzender des DFDR Nordsiebenbürgen und des Kreises Sathmar, sowie von Nicolae Decsei, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Sathmar. Beide drückten ihre Freude darüber aus, dass die Ausstellung neben anderen Regionen des Landes für drei Wochen auch in Sathmar gezeigt wird.
Über die wichtigsten Ereignisse des Lebens und über das Werk der deutsch-jüdischen Dichterin sprach Helmut Braun, Kurator der Rose-Ausländer-Stiftung. Die Lyrik von Rose Ausländer spreche direkt unsere Gefühle an, sagte er in seinem Vortrag. Der Literaturwissenschaftler und Historiker wurde als Verwalter des Nachlasses der Dichterin bestimmt. „Die Stiftung fördert die literaturwissenschaftliche und historische Arbeit zu Rose Ausländer und ihren Umfeldern in Czernowitz, Bukarest, Wien, New York und Düsseldorf unter Einbeziehung des Nachlasses und der anderen Materialien. Eine wichtige Aufgabe ist die Einordnung Rose Ausländers in den Kontext der Dichtung der Bukowina und in den Kontext der deutsch-jüdischen Literatur“, so Helmut Braun. Zur Bekanntmachung des Werkes hätten wesentlich die Ausstellungen, Vorlesungen und Symposionen, die in Bonn, Paris, Wien veranstaltet wurden, beigetragen, sagte er weiter. Zu der Stationen der Ausstellung in Rumänien gehört Sathmar vor allem, weil die Mutter der Dichterin auf einem der Friedhöfe in Sathmar begraben wurde und auch Rose Ausländer eine kurze Zeit in Sathmar lebte, sagte der Kurator der Rose-Ausländer-Stiftung.
Unter den zahlreichen Besuchern der Vernissage befanden sich u. a. Elke Sabiel, Vorsitzende der Rumänisch-Deutschen Kulturgesellschaft Temeswar, Liviu Marta, Direktor des Kreismuseums Sathmar, Dan Brumboiu, Vorsitzender des Deutsch-Rumänischen Wirtschaftsvereins der Region Sathmar, Josef Hölczli, Leiter der Sathmarer Stiftung für Internationale Zusammenarbeit, und Csaba Gergely, Vorsitzender des Vereins der Maler in Sathmar.
Die Wanderausstellung, die neben den biografischen Daten und Gedichten von Rose Ausländer auch ihre Porträts in verschiedenen Lebensaltern beinhaltet, ist bis zum 7. Dezember im Kunstmuseum zu sehen.