Nach 27 Jahren wieder Kirchweih in Warjasch

Gemeinde will Tradition unbedingt weiterführen

Kulturreferentin Monica Lazea ersteigerte den Kirchweihstrauß in Warjasch.
Foto: Adrian Ardelean

Temeswar - Blasmusik erklang am Wochenende in den Straßen der Temescher Gemeinde Warjasch/Variaş und 16 Trachtenpaare marschierten durch das Dorf. Ein Bild, das man seit etwa 27 Jahren in Warjasch nicht mehr bewundern konnte. Anlässlich Mariä Geburt, am 8. September, wurde hier das banatschwäbische Kirchweihfest erneut gefeiert. Die Initiative zur Wiederbelebung des Kirchweihfestes hatte die Ortsbibliothekarin und Kulturreferentin Monica Lazea ergriffen. Unterstützung kam vom Deutschen Forum der Banater Jugend mit dem Jugendtrachtenverein Banater Rosmarein aus Temeswar/Timişoara, dem Temescher Kreisrat und der Gemeindeverwaltung in Warjasch.

„Als wir im vergangenen Jahr 20 Jahre Banater Rosmarein feierten, haben wir eine Kirchweih auf die Bühne gebracht. Die jetzige aktive Rosmareiner-Generation hat eigentlich noch nie bei einer richtigen Kirchweih mitgemacht. So kamen wir damals auf die Idee, eine richtige Kirchweih zu veranstalten“, sagte Edith Singer, die Leiterin des Jugendtrachtenvereins Banater Rosmarein. Nicht in der Stadt, sondern irgendwo am Dorf, war die Überlegung, da, wo seit Langem kein derartiges Fest mehr organisiert worden war. Kulturreferentin Monica Lazea fand die Idee hervorragend. „Ich mache mit den Kindern in der Bibliothek Handarbeiten und aus dem Kreis habe ich die Kinder ausgesucht, die tanzen wollen“, erzählt sie. So wurden acht Trachtenpaare aus der Gemeinde gebildet, weitere acht reisten für die Kirchweih extra aus Temeswar an. „Für uns ist es wichtig, dass Einheimische mitmachen, denn wir wollen die Tradition aufrechterhalten, indem es in den jeweiligen Gemeinschaften dazu kommt, dass sie eine eigene Kirchweih gestalten können – aus eigenen Kräften“, betonte Edith Singer.

Die letzte Kirchweih in Warjasch war am 17. August 1986, erinnert sich Monica Lazea, die damals 16 Jahre alt war. Die Kulturreferentin ersteigerte den Rosmareinstrauß, was bedeutet, dass sie auch im kommenden Jahr das Kirchweihfest organisieren muss. „Ich hoffe, wir haben auch mehr Leute aus Deutschland bei uns im Dorf, die mitmachen möchten, oder zumindest zuschauen“, sagte sie. Dass das Fest ein Erfolg war, bestätigten die meisten Dorfbewohner. Nicht selten konnte man während des Trachtenaufmarsches auf den Straßen hören: „Wie gut, dass wir wieder Kirchweih in Warjasch haben!“.
(Nach einer Dokumentation von Adrian Ardelean)