Nachbarn angeblich seit 20 Jahren terrorisiert

Bürgermeister Fritz geht erneut gegen Roma-Clans vor

Temeswar (ADZ) – Bürgermeister Dominic Fritz hat am Dienstag mehrere Videoaufnahmen publik gemacht, auf denen Mitglieder einer Roma-Familie zu sehen sind, die auf das Auto einer Nachbarfamilie mit Fäusten und Füßen einschlagen sowie mit einem Baseballschläger eine Überwachungskamera zertrümmern. Es handelt sich um ein Mehrparteienhaus, die Roma sollen eine dort seit Jahrzehnten lebende Familie seit 20 Jahren terrorisieren, um sie zum Verkauf ihrer Wohnung zu zwingen. Nachdem Fritz aus seinem Kampf gegen die Roma-Clans ein erfolgreiches Wahlkampfsujet gemacht hat, soll sich die terrorisierte Familie bei ihm beschwert haben. Nachdem ein Mann auf das Auto einschlägt und jemand schreit, man werde die Polizei rufen, sagt der Roma-Mann, dass die Polizei sowieso nichts unternehmen werde.

Der Angriff auf das im Hof geparkte Familienauto soll sich Mitte Mai zugetragen haben, der Täter wurde sofort festgenommen, die Strafverfolgung läuft. Begleitet von mehreren Beamten der Stadtverwaltung, von Ordnungshütern und von den Kamerateams mehrerer Fernsehsender, erschien Fritz am Dienstag vor dem Haus und erklärte, er habe mehrere Kontrollen veranlasst, es gehe nicht nur um die Gewalttaten der Roma, sondern auch um andere etwaige Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten. Zum Beispiel solle überprüft werden, wie die Roma mit ihren minderjährigen Kindern umgehen, weil auf den veröffentlichten Aufnahmen auch ein Kleinkind erscheint. Auch solle ermittelt werden, was die Roma für Änderungen an der Villa vorgenommen hätten und ob alle Bauvorschriften eingehalten wurden. Jahrelang hätten solche Clans die Bürger terrorisiert und keine Behörde habe den Opfern geholfen. Das müsse und werde sich ändern, sagte Fritz. Dafür aber müssten Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte mitmachen. Und auch die Steuerbehörde, der Kinder- und Jugendschutz und die Behörde zur Bekämpfung der Geldwäsche sollten ihren Pflichten nachkommen und gegen diese Clans vorgehen.

Das tatsächliche Problem der Roma-Familien und ihrer Methoden zur Verjagung von Nachbarn ist wohl das erfolgreichste Wahlkampfthema des gegenwärtigen Bürgermeisters, eines, das ihm eine landesweite mediale Präsenz ermöglicht und seinen wichtigsten Herausforderer, Ex-Bürgermeister Nicolae Robu, als Freund der Clans darstellen lässt, als einen, der in seiner achtjährigen Amtszeit nichts gegen die Machenschaften dieser Leute unternommen habe. Das stimmt zwar nicht ganz, aber gegen die gut geölte Wahlkampf-Maschine der USR kommt Robu kaum noch an.