Reschitza – Wie bereits wiederholt berichtet, hat der im Juni 2016 gewählte Bürgermeister Ioan Popa (PNL) den Stadtrat Reschitza überzeugt, künftig den Nahverkehr in Eigenregie der Stadt zu betreiben, wenn der bisherige Vertrag mit der Firma Ro-a-Tir im August dieses Jahres ausläuft. Deshalb wurde auf die Externalisierung verzichtet und ein eigener städtischer Nahverkehrsbetrieb gegründet, Transport Urban Reschitza. Die Aktienmehrheit davon hält die Stadt, damit auch die Kontrolle. Damit ist auch das Angebot der Firma Lauer vom Tisch, die ihre Absicht kundgetan hatte, mit komfortablen Bussen für mindestens zehn Jahre den Nahverkehr in Reschitza zu sichern.
Nicht geklärt ist hingegen zur Stunde, womit Transport Urban Reschitza mittelfristig den städtischen Nahverkehr bewältigen will. Die Momentlösung, der Kauf der zwölf Busse, die Ro-a-Tir gegenwärtig in Reschitza einsetzt, zu einem Pauschalpreis, ist ebenfalls eher angedacht, denn umgesetzt. Mittelfristig ist noch der Wunschtraum Popas im Gespräch, die Wiederbelebung des Straßenbahnverkehrs (das ist die teuerste, wohl aber auch die nachhaltigste Lösung, aber erst mal müssten die Schienen neu verlegt werden und auch die Oberleitungen und die sie stützenden, langsam vor sich hinrostenden Gusseisensäulen müssen zumindest generalüberholt, wenn nicht grunderneuert werden – andrerseits ist es mit Sicherheit DIE Lösung auf Dauer), oder der Ankauf von Elektrobussen, oder einfach von neuen Nahverkehrsbussen.
Beschlossen zu sein scheint vorläufig, dass im August 2017 Transport Urban Reschitza mit denselben – von Popa eifrig verunglimpften – zwölf Nahverkehrsbussen weiterbetreiben wird, die selber Second-Hand-Ankäufe aus Holland waren. Nur: im Rathaus wird fleißig betont, das sei „die provisorische Lösung“. Denn es laufen auf Hochtouren auch die Demarchen für die Akquirierung von Fonds „für die Modernisierung und das effizientere Gestalten des städtischen Nahverkehrs“ in Reschitza.
Dieser Tage hatte Popa eine neuerliche Begegnung mit Vertretern der Regionalen Entwicklungsagentur ADR West aus Temeswar, dem verlängerten Arm der EU, was EU-Finanzierungen betrifft. Daraufhin erklärte Popa durchaus optimistisch den Medien: „Eine Priorität meines Mandats ist die Modernisierung und das Effizienter-Machen des städtischen Nahverkehrs. Vergangene Woche konnten in dieser Richtig einige Schritte mehr gemacht werden. Die Arbeitssitzung mit den Vertretern von ADR West darf als erfolgreich eingestuft werden. Es ging um die Nachhaltige Urbane Mobilität in Reschitza. Das ist ein strategisches Dokument, das für Reschitza von großer Bedeutung ist. Es umfasst die Modernisierung des städtischen Nahverkehrs, das Anlegen von Fahrradtrassen, mit denen die Stadtviertel untereinander verbunden werden, Maßnahmen zur Verringerung des Kohlendioxidausstoßes im Verkehr, Ankauf umweltfreundlicher Nahverkehrsmittel.“ Die angesprochenen Säulen des Maßnahmenpakets sollen in nächster Zukunft Punkt um Punkt umgesetzt werden. Dafür müssen über ADR West EU-Fonds beantragt werden.