Temeswar - Es war die vielleicht größte Militärparade, die Temeswar/Timişoara in den letzten 20 Jahren beherbergte: Mehr als 300 Soldaten, Polizisten, Gendarmen und Feuerwehrleute marschierten anlässlich des rumänischen Nationalfeiertags durch die Innenstadt. Tausende von Bürgern waren gekommen, um sich die Parade vom Straßenrand anzuschauen. Vor allem die Kinder ließen sich von der Schau begeistern.
Panzer, Grenadenwerfer, Feuerwehr- und Polizeiautos begleiteten den Zug, der entlang des Zentralparks aus Richtung Nordbahnhof bis zur orthodoxen Kathedrale führte. Dabei waren Einsatzkräfte aus dem gesamten Banat, sowie die Gelben Skorpione, die für Kriengseinsätze zuständig sind. Drei Hubschrauber hätten während der Militärparade über die Köpfe der Schaulustigen kreisen sollen, doch dies war wegen des schlechten Wetters nicht mehr möglich.
Die Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag Rumäniens begannen am 1. Dezember mit einer Kranzniederlegung am Heldendekmal im Zentralpark. Dabei waren Offizielle aus der Kommunalverwaltung, aber auch Diplomaten wie der deutsche Konsul Klaus Christian Olasz. Den ganzen Tag über fanden am Opernplatz Konzerte statt, während am Nachmittag die Weihnachtsbeleuchtung angezündet und der Weihnachtsmarkt offiziell eröffnet wurde.
Tagsüber bereitete der Banater Starkoch Uica Mihai Bohnenauflauf in einem Riesenkessel zu, mitten auf dem Opernplatz. Bohnen sind nämlich das typische Gericht zum rumänischen Nationalfeiertag, dazu wird traditionsgemäß Bratwurst gegessen. Eine Portion Bohnen kostete 5 Lei, wer auch noch Lust auf Wurst hatte, der musste für eine Portion weitere 5 Lei aus der Tasche ziehen. Insgesamt 120 Kilo Bohnen ließ Uica Mihai in dem Riesenkessel vor der Oper schmoren, etwa 1.500 hungrige Münder konnten damit gesättigt werden.
Ein Ereignis, das die Herzen der vorbeigehenden Temeswarer wärmte, waren die kostenlosen Umarmungen, die es um die Mittagszeit in der Innenstadt gab. Etwa 30 Jugendliche, Mitglieder im Temescher Kreisrat der Jugend, opferten zwei Stunden ihrer Freizeit auf und boten den Passanten kostenlose Umarmungen. Wenn sich auch nicht alle Vorbeigehenden umarmen ließen, so schafften es die Freiwilligen, zumindest ein Lächeln auf die Gesichter der Menschen zu zaubern.
Am späten Abend war der bereits zur Tradition gewordene Militärzug mit Fackeln durch die Innenstadt anberaumt.