Hermannstadt - Mehrere Jahre klapperten Störche in ihrem Nest auf dem alten Michelsberger Rathaus, dann blieben sie auf einmal weg. Eine Gruppe engagierter Dorfbewohner wollte sich damit nicht abfinden und versucht nun, eine neue Storchenfamilie anzulocken.
Am vergangenen Wochenende montierten Handwerker einen künstlichen Horst auf dem Schornstein des historischen Gebäudes neben der evangelischen Kirche, berichtete Henry Ossevoort. Der Holländer lebt seit mehr als zehn Jahren in Michelsberg/Cisnădioara und engagiert sich mit Gleichgesinnten für das Kulturerbe des Ortes. Noch in diesem Frühjahr soll nach seinen Informationen ein Kulturverein gegründet werden, der sich vornehmlich um den Erhalt und die Nutzung der früheren evangelischen Schule, des Feuerwehrhauses, des Rathauses und der Burg kümmern will.
Begonnen hat die Initiative mit der Säuberung der Gebäude, in deren Zuge die Idee zum Bau des Storchenhorstes aufkam. Beratung bei der Konstruktion und richtigen Installation erhielten sie vom Hermannstädter Storchenkenner und -zähler Friedrich Philippi sowie dem Verein „Storchenfreunde/Prietenii Berzelor“ aus Großau/Cristian. Die Stahlkonstruktion wurde mit Weiden- und Haselnusszweigen präpariert. Doch das allein reiche nicht, lernte Ossevoort.
Das Nest müsse zudem benutzt wirken, sodass die Nestbauer noch Kot-Imitationen rund um das Nest anbrachten. Ab 21. März wird mit der Rückkehr der ersten Störche gerechnet. Dann wird sich zeigen, ob sich der Aufwand gelohnt hat.