Neue Arbeitsplätze am Donauufer

Irischer Verkabelungshersteller expandiert in Neumoldowa

Neumoldowa – Bis zu 500.000 Euro wollen die irischen Investoren der SC Arantronic SRL in Neumoldowa investieren, um dem seit Jahren hier in einem aufgelassenen Kindergarten funktionierenden Verkabelungswerk für Fahrzeuge einen neuen und standesgemäßen Produktionsstandort zu schaffen. Dies, nachdem der Stadtrat Neumoldowa für den Verkauf eines 3000 Quadratmeter großen Grundstücks an das Unternehmen gestimmt hat. Die irischen Unternehmensbesitzer hatten als Voraussetzung für die Investition den Besitz eines eigenen Grundstücks genannt. Bürgermeister Adrian Torma (PNL) hatte den Ratsherrn der Donaustadt in der Präambel der Beschlussvorlage zum Verkauf des Grundstücks erklärt: „Die Iren sind Besitzer der Immobilie, wo sie gegenwärtig arbeiten lassen, nicht aber des dazugehörigen Grundstücks. Sie haben vor, die Zahl der Arbeitnehmer zu verdoppeln, was natürlich auch etwas mehr Geld für unser Kommunalbudget bedeutet, und nicht nur durch den Verkauf des Grundstücks – wir haben aus alldem bloß zu gewinnen.“

Zur Argumentation des Verkaufs der 3000 Quadratmeter, auch weil das Gerücht in der Stadt zirkulierte, dass die PSD-Fraktion des im Juni 2016 abgewählten Bürgermeisters Lupu dagegen zu stimmen beabsichtigte, hatte Torma zur Stadtratssitzung den Verwalter der SC Arantronic SRL, Dan Ţiţiriga, eingeladen: „Dieser irische Investor ist seit 13 Jahren in Neumoldowa tätig“, sagte dieser. „Nun wünscht er einen Ausbau seines Geschäfts hier. Investieren wird er aber nur, wenn er auch Besitzer des Grundstücks ist. Aus dem Kindergarten, in dem wir seit 13 Jahren arbeiten, möchten wir raus. Die Iren schämen sich einfach, hierher Mitarbeiter, Bekannte oder Partner zu Besuch zu bringen, um ihnen das Montagewerk zu zeigen. Nicht zuletzt: ich selber schäme mich für die Bedingungen, unter denen Ihre Mitbürger dort arbeiten. Vergesst nicht: aus Neumoldowa gehen von uns Produkte in die ganze Welt!“
Der Schätzwert (festgelegt von unabhängigen Evaluatoren) des Grundstücks liegt bei 13.500 Euro. Bürgermeister Torma: „Warum unsere Vorgängeradministration dem Investor nicht entgegengekommen ist und ihm das Grundstück nicht verkauft hat – obwohl sie sich angeblich auch menschlich nahestanden – bleibt dessen Rätsel. Nachdem nun hier zwischen 300.000 und 500.000 Euro investiert und die Belegschaft von gegenwärtig 90 auf etwa 200 aufgestockt wird, hoffen wir, dass es auch der Stadt etwas besser gehen könnte.“

Wir erinnern daran, dass Neumoldowa durch die Einstellung des Kupferbergbaus und das Abstellen des Anreicherungswerks für Kupferarmerze (Banatite) alternativlos rund 7000 Arbeitsplätze verloren hat, hingegen - mit Mitteln der Stadt – unüberwindliche Umweltprobleme aufgehalst bekam, die eigentlich der Staat (übers Wirtschafts- und Finanzministerium) als Ex-Besitzer der seit Jahren in Insolvenz befindlichen SC Moldomin SA lösen müsste, um sie aus der Welt zu schaffen – was seit 2015 ein Vertragsverletzungsverfahren der EU gegen Rumäniens ausgelöst hat. Allerdings hat sich auch seither in diesem Bereich in Neumoldowa nichts bewegt. Und (mehrere Hundert) Arbeitsplätze hat bislang bloß noch ein weiterer Automotive-Produzent am Donauufer geschaffen.