Karlsburg - Zwei neue Zuständigkeiten kommen der in Karlsburg/Alba Iulia ansässigen Entwicklungsagentur Zentrum (ADR Centru) demnächst zu, nachdem die Abgeordnetenkammer am 10. Juni den Gesetzesentwurf über einige Maßnahmen im Bereich der nichtrückzahlbaren EU-Mittel angenommen hat. Ab dem Programmzeitraum 2021-2027 wird die ADR Centru zur Managementbehörde für die künftig über das Operationelle Regionale Programm zuzusprechenden Mittel, die den Kreisen Alba, Kronstadt/Bra{ov, Covasna, Harghita, Muresch und Hermannstadt/Sibiu zugute kommen werden. Gleichzeitig werden die Entwicklungsagentur Zentrum sowie die Entwicklungsvereine „Moșii Țara de Piatră“ und „Microregiunea Țara Făgărașului“ (Mikroregion Fogarascher Land) im Rahmen des Nationalen Pilotprogramms für Dezentralisierung mit der Umsetzung der integrierten territorialen Investitionen betraut.
Das 2004 mit dem Gesetz 315 angegangene Dezentralisierungsverfahren soll nun mit der Annahme des neuen Gesetzes abgeschlossen werden, aufgrund dessen die Regionen in Rumänien über einen spezifischen Haushalt verfügen werden, der regional zugesprochen und verwaltet wird und für eine bessere Regionalentwicklung entsprechend den Bedürfnissen auf Lokal- und Kreisebene investiert wird. Somit geht die Entscheidungskraft von der zentralen Ebene auf die der regionalen Gemeinschaften über, was die Zusammenarbeit der hier tätigen Partner stärken und antreiben wird, sodass ihre gemeinsame Planung und jeweilige Kostenbeteiligung der Umsetzung der Regionalentwicklungsprojekte zusätzlichen Mehrwert und Sicherheit vermitteln werden.
„Wie auch die Initiatoren des Gesetzesentwurfes begründeten, ist das bewilligte Regelwerk ausgesprochen wichtig für die Zukunft der EU-Mittel. Es kommt nun die Gewissheit auf, dass die Vertreter der öffentlichen Lokalverwaltung und die anderen Nutznießer nicht mehr nach Bukarest müssen, um EU-Mittel zu erwirken, was einen bürokratischen Schritt bei der Umsetzung der Projekte beseitigt. Wir sprechen von einer besseren Chance für die Entwicklung der Regionen dank eines Haushaltes, der direkt den Lokal- und Kreisgemeinschaften zugesprochen wird, entsprechend den Bedürfnissen, die dank der Treffen und Gespräche mit den Antragstellern ermittelt werden. Die Erfahrung der letzten zwei Jahrzehnte hat bewiesen, dass die Entwicklungsagenturen den Menschen eher nahestehen als die zentralen Behörden, weil sie unmittelbar mit den öffentlichen Lokalverwaltungen, den Nichtregierungsorganisationen und Tausenden Privatunternehmen zusammenarbeiten, weswegen wir auch die Mittel für das Apuseni-Gebirge und das Fogarascher Land verwalten werden“, so der Direktor der ADR Centru Simion Cre]u.
Ebenfalls mit dem am 10. Juni angenommenen Gesetzestext wurde festgelegt, dass für den Förderzeitraum 2021-2027 das Nationale Pilotprogramm für Dezentralisierung angegangen wird. Hier wird die ADR Centru zur Managementbehörde für die Koordination der integrierten territorialen Investitionen im Gebiet des Apuseni-Gebirges und das Fogarascher Land, ein Gebiet an der Grenze zwischen den Kreisen Hermannstadt und Kronstadt. Für die erste dieser Regionen wird der Entwicklungsverein „Mo]ii }ara de Piatr˛“ mit der Umsetzung betraut und für das Fogarascher Land der Entwicklungsverein „Fogarascher Land“. Innerhalb von 15 Tagen ab Veröffentlichung des Gesetzes im rumänischen Amtsblatt haben das Generalsekretariat der Regierung und das Ministerium für EU-Mittel als Initiatoren aber auch das Ministerium für Landwirtschaft und Rurale Entwicklung und das Ministerium für Öffentliche Arbeiten, Entwicklung und Verwaltung die gesetzlich vorgegebenen Schritte zur Aufnahme der Gebiete als Bereiche, in denen 2021 bis 2027 integrierte territoriale Investitionen mit EU-Mitteln vorgenommen werden, einzuleiten. Jeder Investition kommt ein spezifischer Betrag zugute, der aufgrund einer Prozentrechnung entsprechend der Fläche, der Anzahl der Orte und der Bevölkerung in den vorgenannten Kreisen berechnet wird.