Neue Ausschreibung für Neumarkter Umgehungsstraße

Neumarkt – Bei seinem Besuch in Neumarkt/Târgu Mureș gab Transportminister Lucian Bode (PNL) bekannt, dass der Vertrag über die Fertigstellung der Umgehungsstraße der Kreisstadt demnächst ausgeschrieben werden soll. Die Arbeiten hatten bereits im Herbst 2014 begonnen, doch in den ersten drei Jahren wurden lediglich 35 Prozent der Arbeiten ausgeführt. Der Vertrag mit der spanischen Firma Copisa Constructora Pirenaica wurde daraufhin im Dezember 2017 aufgehoben. Aufgrund technischer Mängel musste das Projekt für die 11,6 Kilometer kurze Strecke überarbeitet werden.

In der Folge kam es zu weiteren Verzögerungen. Dabei beklagte der Bürgermeister von Livezeni, dass seine Gemeinde durch die Straße in zwei Teile getrennt werde und auch keine Auffahrt in diesem Bereich geplant sei. Auch die Enteignung von weiteren Grundstückseigentümern nahm zusätzliche Zeit in Anspruch. Zuletzt fehlten dann Katasterunterlagen. Statt der ursprünglichen 135 Millionen Lei für die gesamte Strecke soll die Fertigstellung nun 225 Millionen Lei kosten. Dabei sollen fünf Brücken, zwei Unterführungen, ein Viadukt, zwei Kreisverkehre sowie zwei Parkplätze entstehen. Eine erste Ausschreibung im Herbst des vergangenen Jahres endete ohne Angebot.

Die Ortsumgehung soll die Verbindung Schäßburg/Sighișoara – Neumarkt – Sächsisch Regen/Reghin verbessern und das Verkehrsaufkommen im Stadtzentrum verringern. Entsprechend dem ersten Vertrag sollte die Straße bereits zum 9. Oktober 2016 fertiggestellt sein.

Eine Umgehungsstraße fordern auch Schäßburger Bürger. Durch ihre Stadt führt die Europastraße von Großwardein/Oradea über Klausenburg/Cluj-Napoca und Neumarkt nach Kronstadt/Bra{ov, Bukarest und Konstanza. Eine kürzlich geschaltete Onlinepetition hat bereits 800 Unterschriften. Laut dem Verfasser passieren Schäßburg täglich etwa 6000 Lastkraftwagen und 14.000 weitere Fahrzeuge. Dabei wird über eine entsprechende Ortsumgehung schon seit mehreren Jahren gesprochen und 2015 wurde eine solche Straße sogar in den rumänischen Hauptverkehrsplan aufgenommen. Dieser wurde im September 2016 von der Regierung um Dacian Cioloș angenommen und sah einen Bau für 2021/22 vor. Passiert ist in der Folge allerdings nichts.

Bessere Chancen für eine Umgehungsstraße hat aktuell Sächsisch Regen. Horia Stancu, Regionaldirektor für Brücken und Straßen, erklärte zuletzt, dass aktuell eine Machbarkeitsstudie durchgeführt wird und im Februar zwei mögliche Varianten präsentiert werden sollen. Im Mai des vergangenen Jahres hatte die Regionaldirektion eine entsprechende Ausschreibung ohne Ergebnis einstellen müssen.