Hermannstadt – Das Projekt „Kulturzentrum der Europäischen Vielfalt“ stellten am Donnerstag Vertreter des Hermannstädter Stadtverschönerungsvereines AIOS gemeinsam mit ihren Partnern im Rahmen einer Pressekonferenz im Franz-Binder-Museum am Kleinen Ring/Piaţa Mică vor. Der Veranstaltung wohnten der Bürgermeister von Kleinkopisch/Copşa Mică, Tudor Mihalache, der Generaldirektor des Astra-Museumskomplexes, Ciprian Ştefan Anghel, die Managerin des Marketing-Departments im Rahmen des Astra-Museums, Mirela Iancu und der Vorsitzende des Stadtverschönerungsvereines, Tudor Ştefan Popa, bei.
Mit diesem Projekt nimmt sich die AIOS vor, gemeinsam mit ihren Mitstreitern eine lokale Struktur in Kleinprobstdorf aufzubauen – das Kulturzentrum der Europäischen Vielfalt – welche den rund 400 Bewohnern des Dorfes dazu verhelfen soll, durch die Konservierung und Wiederbelebung des lokalen und regionalen Kulturgutes neue Einkommensquellen ausfindig zu machen und somit ihren Lebensstandard zu verbessern.
Im Rahmen des Kulturzentrums werden vier Werkstätten entstehen. In der Schreinerei werden 20 Bewohner lernen, Holz zu Fenster- und Türrahmen, den vor allem in Siebenbürgen spezifischen Holztoren sowie ganzen Stalleingängen zu verarbeiten und mit geschnitzten Motiven zu versehen. In der Schmiede werden 30 Bewohner eine Woche lang lernen, Metalle zu bearbeiten. Ein weiterer Workshop wird 20 Teilnehmern eine Einführung in die Außen- und Innenbekleidung der Häuser und Räumlichkeiten bieten. Dabei sollen die zukünftigen Handwerker die alten Methoden und Arbeitsmaterialien kennenlernen, mit ihnen arbeiten sowie lernen sie mit der neuen Technik zu verbinden. Außer dem wohlbekannten Kalk gibt es heutzutage verschiedene andere Materialien für den Bewurf der Häuser, welche wasserbeständig sind und bei der Sanierung alter Gebäude eingesetzt werden können. Hierbei sollen die Teilnehmer fünf Häuser sanieren. Im Rahmen der Werkstatt für rumänische Küche werden 30 Dorfbewohnerinnen mit der traditionellen Gastronomie vertraut gemacht. Dabei erhalten sie einen Einblick in das Verhältnis der Lebensmittel zu Bereichen wie der Landwirtschaft, der Ökologie sowie der Geschichte.
Im Rahmen des Projektes werden in den Sommermonaten drei Sommerschulen in Kleinprobstdorf/Târnăviora stattfinden. Vom 29. Juni zum 5. Juli wird hier die Sommerschule für Fotografie und bildende Künste stattfinden. 20 junge Teilnehmer werden dabei das bewegliche, das unbewegliche sowie das natürliche Patrimonium des Dorfes fotografisch und künstlerisch festhalten. Während der Sommerschule für Architektur und Rehabilitierung vom 13. zum 19. Juli werden 20 Studenten der Fachabteilungen für Architektur verschiedener rumänischer Universitäten eine Bestandsaufnahme und eine Auswertung der historisch relevanten Gebäude in Kleinprobstdorf erstellen. Diese sollen anschließend in das Verzeichnis der historischen Bauwerke Rumäniens aufgenommen werden, damit sie auch zukünftig saniert und erhalten werden können. Vom 10. zum 16. August werden 20 Schüler und Studenten an einer Sommerschule für Volkskunst teilnehmen können. Die Leiter der bereits genannten Werkstätten werden den Jugendlichen einen Einblick in die verschiedenen Bereiche bieten, wobei die besten Erzeugnisse in die Ausstellung des Kulturzentrums aufgenommen werden. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf rund 760.000 Lei, welche zu 80 Prozent von EEA-Grants Norwegens, Islands und Liechtensteins und zu 20 Prozent durch die Kleinkopischer Stadtverwaltung getragen werden.