Temeswar (ADZ) – Fünf neue Infektionen mit dem neuen Coronavirus stellte die Temescher Gesundheitsbehörde in der unter Quarantäne stehenden Kleinstadt Fatschet/Făget fest. Seit dem Ausbruch der Epidemie in der Ortschaft sind zwei Personen an der Krankheit gestorben, beide am Montag. Man führe im Raum Fatschet weitere Tests durch, teilte die Behörde mit. Besorgniserregend sei auch die Lage im privaten Krebskrankenhaus Oncohelp in Temeswar, wo sich neun Mitarbeiterinnen und eine Patientin infiziert haben. Diese wurde in das Victor-Babe{-Krankenhaus für Infektionskrankheiten verlegt, die Angestellten des Spitals in häusliche Isolierung geschickt, da die Krankheit bei ihnen vorläufig asymptomatisch verläuft. Alle anderen aktiven Infektionsherde werden genauestens beobachtet, hieß es.
Währenddessen teilte die dem Temeswarer Amtsgericht beigeordnete Staatsanwaltschaft mit, dass sie sich im Zusammenhang mit den Infektionsherden in der Psychiatrie-Anstalt von Gataja/Gătaia und dem CFR-Krankenhaus in Temeswar eingeschaltet hat. Ermittelt wird vorläufig gegen eine Krankenschwester des CFR-Spitals, die an Covid-19 nicht glauben wollte, sich infizierte und im Anschluss die Krankheit an mehreren Patienten sowie an Arbeitskollegen übertragen haben soll. Nachdem bei ihr die Infektion nachgewiesen wurde, verweigerte sie die Behandlung im Krankenhaus und zog die häusliche Isolierung vor. In Gataja musste eine dort behandelte Patientin in das Temeswarer Munizipalspital überführt werden, doch nach ihrer Rückkehr in die Psychiatrie-Anstalt wurde sie nicht mehr auf Covid-19 getestet, obwohl bereits bekannt war, dass das Munizipalkrankenhaus mit einem erneuten Ausbruch der Epidemie kämpft. In beiden Fälle besteht der Verdacht auf die Vereitelung der Covid-19-Bekämpfungsmaßnahmen, eine Straftat, die seit März mit deutlich höheren Strafen geahndet wird.
Laut dem Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu, der täglich über seine Facebook-Seite die Anzahl der aktuell Erkrankten im Victor-Babeș-Spital mitteilt, sind von Montag auf Dienstag dort 21 neue Fälle registriert worden, 12 davon mussten jedoch auf andere Krankenhäuser verteilt werden. Fünf Personen galten als geheilt und wurden nach Hause geschickt. Im gesamten Kreisgebiet wurden am Dienstag 61 neue Covid-19-Erkrankungen gemeldet, 169 Personen befinden sich in Behandlung, neun davon auf der Intensivstation. Die Gesundheitsbehörde veröffentlichte einen erneuten Appell an die Bevölkerung, Ernsthaftigkeit und Vernunft an den Tag zu legen und sich vor der Infektion zu schützen.