Reschitza – Die Klausenburger „Babeș-Bólyai-Universität (UBB) fängt an, ihre Pläne betreffs der UBB-Filiale Reschitza zu konkretisieren, nämlich den Studienzweig Ingenieurwesen auszubauen. Ab dem kommenden Hochschuljahr wird in Reschitza Ingenieurwesen für den medizinischen Bereich eingeführt, verkündete der UBB-Rektor Daniel David bei seinem ersten Besuch der UBB-Filiale in Reschitza.
„Wir haben vor, in Reschitza mehrere neue Studienzweige zu entwickeln“, sagte UBB-Rektor David. „Vorher wollen wir diese Absicht noch mit den lokalen und regionalen Autoritäten besprechen. Unter anderem arbeiten wir gegenwärtig am Studienzweig Ingenieurwesen für den Medizinbereich. Dabei wollen wir die Reschitzaer Erfahrung im Ingenieurwesen voll nutzen. Zudem kommt uns entgegen, dass ihr hier in Reschitza Pläne konkretisiert zum Ausbau des Krankenhauswesens. Diese zwei Voraussetzungen möchten wir kombinieren in Richtung der neuen Spezialisierung. Es soll hier künftig nicht nur das Ingenieurwesen für den medizinischen Bereich geben, sondern auch weitere Spezialisierungen in mit dem Gesundheitswesen verbundenen Bereichen.“
Andrade Bichescu, der ehemalige Rektor der mit Klausenburg fusionierten Reschitzaer Universität, jetzt Direktor der UBB-Filiale Reschitza, bestätigte ebenfalls vor den Medien, dass ab dem kommenden Jahr in Reschitza praktisch eine neue Fakultät ins Leben gerufen werden soll. Bichescu und David waren auf dem Reschitzaer Hauptplatz gemeinsam mit Bürgermeister Ioan Popa aufgetreten, wo in diesem Jahr die Absolventen der UBB-Filiale Reschitza publikums- und medienwirksam ihre Absolvierungsfeier austrugen.
Dort konnte Bürgermeister Ioan Popa nicht fehlen, der sich mit großer Überzeugung vor die später vollzogene Fusion der Reschitzaer Universität mit der UBB spannte und der in der Entwicklungsperspektive der Reschitzaer Filiale auch eine Investition in die Zukunft sieht: „Die Anwesenheit von Rektor David ist ein Zeichen der Wertschätzung der Zentrale für diese Filiale. Dass es uns unter schwierigen Bedingungen gelingt, diese UBB-Filiale in der Stadt zu halten – und sogar zu entwickeln – das ist ein großer Gewinn. Es ist auch ein Wink in Richtung Investoren, die zunehmend bei uns anklopfen. Bisher ist kein einziger potenzieller Investor bei mir gewesen, der nicht gefragt hätte, ob es hier eine Universität gebe, ob ihm die Möglichkeit geboten sei, mit dieser zusammenzuarbeiten.“ Popa begrüßte die Gründung des Studienzweigs Ingenieurwesen für medizinische Bereiche auch im Kontext, dass sich der Plan der Stadt und des Kreisrats konkretisiert, in Reschitza ein neues Kreiskrankenhaus für Notfälle zu errichten. Und er forderte den UBB-Rektor heraus, indem er auch andere Bereiche ansprach, für die er als Stadtvater Fachleute vermisst, „aber für die es in Reschitza und im Banater Bergland, natürlich auch im ganzen Banat, einen reellen Markt gibt“: Kommunikationswissenschaften, Medienwissenschaften in Richtung neue Medien, und vieles mehr. „Nach der Festlichkeit am Hauptplatz wollen wir uns mit Herrn Rektor zum Thema Forderungen des Arbeitsmarktes zusammensetzen.“
Rektor Daniel David ließ sich vom Überfall des Bürgermeisters nicht überraschen: „Soweit es konkrete Vorschläge sind, sind wir jederzeit dafür offen. Ich erwarte sogar, dass die Reschitzaer auf mich zukommen und sagen: `Wir wollen dies oder das, ganz konkret, stärker entwickeln!` Und wenn es ganze Spezialisierungszweige sind: wir machen das. Dazu stellen wir dann gerne auch Hochschullehrkräfte zusätzlich an. Wir sollten solche Initiativen, so es sie denn gibt, mit sehr viel Optimismus sehen und fördern. Über beste Formen verfügen wir bereits. Füllen wir sie also mit Inhalten!“