Neue Premiere am Deutschen Staatstheater Temeswar

Ende Oktober: „Der Gott Kurt“ in der Regie von Alexander Hausvater

Temeswar - Das Deutsche Staatstheater Temeswar (DSTT) kündigt eine neue Zusammenarbeit mit dem UNITER-prämierten Regisseur Alexander Hausvater an, der für die Dramaturgie und Inszenierung des Theaterstücks „Der Gott Kurt“ von Alberto Moravia zeichnet. Die Proben für das Theaterstück haben im Monat März begonnen und sind wegen des Notstandes unterbrochen worden. Nun steht dem Schaffen der Schauspieler nichts mehr im Weg, sodass die Premiere am 28. Oktober, um 19.30 Uhr, über die Bühne gehen kann.

Die Handlung spielt einige Monate vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges in einem deutschen KZ, im besetzten Polen: Der Kommandant des Lagers möchte seine Ideen im Bezug auf eine Gesellschaft ohne ethische Auffassungen veranschaulichen, in der das Schuldgefühl eine von der Geschichte überwundene Hürde – also sinnlos – wird. Dafür benutzt er Sophokles‘ „König Ödipus“. Auf seinen Befehl hin wird die antike Tragödie nicht nur gespielt, sondern sogar „gelebt“. Der Kommandant Kurt, Vertreter eines kriminellen, unmenschlichen und zynischen Regimes, übernimmt dabei die Rolle der antiken Götter und des Fatums. Ein jüdischer Gefangener, der Jugendfreund des Kommandanten, wird dazu verurteilt und verdammt, seinen eigenen Vater zu töten und seine eigene Mutter zu schwängern. Zur Besetzung gehören die Schauspieler: Franz Kattesch, Harald Weisz, Silvia Török, Rareș Hontzu, Ida Jarcsek-Gaza, Daniel Ghidel, Tatiana Sessler-Toami, Aljoscha Cobeț, Dana Borteanu, Isa Berger, Radu Brănici, Oana Vidoni, aber auch Sergiu Vernica und Jaqueline Kohl, Studierende der deutschen Schauspielabteilung in Temeswar. Für die Bühne zeichnet Zsolt Fehervari, Ioana Smara Popescu erstellt die Kostüme und Dan Simion sichert die Musik bzw. Sebastian Hamburger die Video-Elemente.

Der Autor des Stücks, Alberto Moravia (1907 – 1990), Journalist, Autor von Romanen und Kurzgeschichten, der für seine Fiktionsportraits bezüglich der Entfremdung und lieblosen Sexualität bekannt ist, gehört zu den bedeutenden italienischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Die Tragödie „Der Gott Kurt“ besteht aus einem Prolog und zwei Akten und wurde 1968 veröffentlicht. Ein Jahr später wurde das Stück unter der Spielleitung von Antonio Calenda aufgeführt.

Der Regisseur Alexander Hausvater wurde in Bukarest geboren und wanderte 1959 zusammen mit seinen Eltern nach Israel aus. Er studierte in Tel Aviv und Dublin und inszenierte mit durchschlagendem Erfolg an zahlreichen in- und ausländischen Bühnen. Einen großen Teil seines Lebens verbrachte er in Kanada, wo er in Montreal die Theatergesellschaft „Theatre Lab“ gründete. Am Deutschen Staatstheater Temeswar ist „Der Gott Kurt“ seine vierte Inszenierung.

Das Publikum wird gebeten, während der gesamten Vorstellung und im Theatergebäude Schutzmasken zu tragen. Theaterkarten sind an der Theaterkasse in der Alba-Iulia-Straße sowie unter  biletmaster.ro erhältlich.