Neue PSD-Seilschaften im Aufbau

Hoch-Zeit für Karrieristen und Parteimigranten im Banater Bergland

Reschitza - Nachdem zwei der dubiosesten PSD-„Größen“ dem Banater Bergland einen Besuch abgestattet haben, beginnt die von ihnen im Auftrag des Parteichefs Liviu Dragnea vor Ort zur Kreisleiterin ad interim Abgesegnete Fakten zu schaffen und Hoffnungen zu nähren. Die Abgeordnete Lumini]a Jivan hat sich mit dem Plazet von PSD-Generalsekretär Codrin Ştefănescu und des Dragnea-Vertrauten Eugen Nicolicea den Orawitzaer Bürgermeister Dumitru Ursu zu einem ihrer Stellvertreter und den 2012 abgewählten Bürgermeister von Bokschan, Mirel Patriciu Pascu, als Berater zur Seite genommen, zwei der aktivsten Aktivsten, als es gegen die im Parteijargon „Putschisten“ genannten Abtrünnigen ging, die mit dem langjährigen PSD-Chef von Karasch-Severin, Ion Mocioalc², zur Partei PRO România des Ex-Premiers Victor Ponta wechselten.

Der sich bis zur Lächerlichkeit vordrängende und anbiedernde Bürgermeister des reschitzanahen Târnova, Petru Fara, ist bisher mit keinem Posten, weder in der Partei, noch in den dezentralisierten Strukturen der Ministerien, bedacht worden, dreht aber nach wie vor seine Kreise, sooft einer der drei neuen PSD-Kreischefs irgendwo in der Öffentlichkeit auftaucht. So auffällig, dass in Ferdinandsberg, beim Ball der Rentner, der von Codrin Ştefănescu, Eugen Nicolicea, Jivan und Pascu besucht wurde, Fara für einen der Bodyguards der PSD-Größen gehalten wurde.
Zu den weiteren Kandidaten, die rund ums neue Trio des Berglands auf einen Posten lauern, gehört Sebastian Purec, der Sohn des Ex-PPDD- und UNPR-Senators und Reschitzaer Ex-Bürgermeisters Ion Simion Purec (als Vizebürgermeister PSD), der seinerzeit durch Papas Gnaden und ohne jede Qualifizierung binnen Monaten eine steile Karriere hinlegte bis zum Vizepräfekten (die ADZ berichtete 2016). Er selbst streut eifrig, dass er bald wieder „Chef in der Präfektur“ werde. Man spricht vom Posten des Vizepräfekten Flavius Nedelcea (PSD), den Purec anvisiere. Bei einer „politischen“ Karriere, die den Mittdreißiger im Monatsrhythmus durch PPDD, UNPR und PSD führte, immer auf der Lauer auf einen lukrativeren Posten, muss man als Beobachter wohl auf alles gefasst sein.
Ebenfalls auf der Lauer nach Posten und Pfründen befindet sich der ehemalige Bürgermeister von Herkulesbad, Nicuşor Vasilescu, der vor einem halben Jahr von jedem Verdacht auf Korruption freigesprochen wurde, zwischendurch – das ist während der fast dreijährigen Untersuchungen durch die Antikorruptionsbehörde DNA geschehen – aber des Bürgermeisteramtes verlustig wurde. Von ihm, dem Ex-PD, Ex-PDL und Ex-PNL-Mann, hatte man gewusst, dass er bei der PSD ein warmes Plätzchen sucht, aber erwartet, dass er Mocioalc² zur PRO-România folgen werde. Nun kreist er um Jivan, Ursu und Pascu in Erwartung, dass etwas für ihn abfällt.

Vom Bokschaner Ex-Bürgermeister Mirel Patriciu Pascu, der aus Duleu stammt, dem Geburtsdorf von Luminiţa Jivan, wusste man, dass er nach seinem unerwarteten Sturz als Bürgermeister 2012 umgehend Handelsdirektor des Temeswarer Unternehmens für Straßen- und Brückenbau wurde und dass er seit zwei Jahren Generalsekretär von RENAR ist, einer NGO, einer Nationalen Akkreditierungsagentur des Wirtschaftsministeriums. Pascu ist seit 2002 Vizepräsident der PSD auf Kreisebene, ließ Amt und Rolle aber lange Zeit ruhen.