Hermannstadt - Dorin Cioabă, der internationale König der Roma, stellte am Mittwoch seine Zukunftsvision für die neue Roma-Partei vor. Die Gründung dieser „Roma-Allianz“ soll Ende der Woche bei einem Treffen mit Vertretern verschiedener Roma-Organisationen in Hermannstadt/Sibiu beschlossen werden. Danach beginnt das Sammeln der Unterschriften für die Registrierung der neuen Partei.
„Wir wollen zeigen, dass Roma genau wie die ungarische Minderheit in diesem Land eine Macht darstellen. Die Roma-Stimmen sollen nicht mehr für nichts verkauft werden, sondern geschlossen die eigenen Kandidaten unterstützen“, so Cioabă. „Wenn eine andere Partei die Stimmen der Roma haben will, muss sie mit uns eine Wahlallianz schließen“, erklärte er weiter. Cioabă rechnet mit mehreren Hunderttausend Stimmen für die „Roma-Allianz“, was dieser erlauben wird „an einem Tisch mit den großen Parteien zu sitzen“.
Im Visier der künftigen Partei stehen als Erstes die Parlamentswahlen von 2016: „Wir wollen keinen Präsidenten oder Ministerpräsidenten stellen. Jedoch rechnen wir zumindest mit einem Staatssekretär“, erklärte Cioabă. Auch den Posten eines stellvertretenden Ministerpräsidenten für den Vertreter der Roma wollte er nicht ausschließen: „Die zahlenmäßig viel kleineren Parteien haben es geschafft, einen Vize-Premier zu stellen, dabei denke ich an Gabriel Oprea“, verdeutlichte er. Bei der jüngsten Volkszählung haben sich rund 619.000 Bürger als Angehörige der Roma eintragen lassen. Diese Zahl liege jedoch nach Meinung von Dorin Cioabă weit unter der tatsächlichen Größe der Gemeinschaften, da viele Roma sich als Rumänen eintragen ließen.