Temeswar - Nach langen und schwierigen Diskussionen hat der Temeswarer Stadtrat in seiner letzten Sitzung des Jahres bzw. der Festsitzung zu Ehren der Revolution sein Ja-Wort zu einem schönen aber kostspieligen Stadtprojekt gegeben: Die Stadt wird eine Anleihe von 50 Millionen Euro auf 15 bis 20 Jahre für den Ankauf von mindestens 15 neuen Straßenbahnen zum Stückpreis von etwa 2,5 Millionen Euro machen.
Mit dieser Summe – laut Bürgermeister Gheorghe Ciuhandu handelt es sich um eine rückzahlbare Finanzierung von der Weltbank – sollen aber auch noch die Modernisierung einer Reparaturhalle (1,8 Millionen Euro) durchgeführt und weitere technische Einrichtungen für die Instandhaltung (1,5 Millionen Euro) finanziert werden.
Begründet wird diese radikale Maßnahme der Stadtverwaltung, die der Temeswarer Bevölkerung bald einen modernen und komfortablen Nahverkehr bringen wird, jedoch auch dem Stadthaushalt zu den bestehenden neue Millionenschulden für die nächste Zukunft und den Bürgern bestimmt teurere Fahrkarten bescheren wird, hauptsächlich, wie folgt: Die zurzeit in der Begastadt im Verkehr befindlichen Straßenbahnen sind, wie auch in den anderen Städten Rumäniens, ausnahmslos gebrauchte Trams, meist Schenkungen oder Billiganschaffungen aus Deutschland, deren Produktionsjahr zwischen 1962 und 1973 liegt.
Laut Ioan Goia, Direktor des städtischen Unternehmens für Nahverkehr RATT, erfüllt der bestehende Fuhrpark eigentlich schon längst alle gesetzlichen Bedingungen für den Schrott. In Temeswar können derzeit von den insgesamt 85 Straßenbahnen lediglich 51 und zwar mit ständigem Risiko und immer größeren Betriebskosten eingesetzt werden.