Neue Versorgung aus dem Staudamm Oșorhei

Großwardein – Die Stadt Großwardein/Oradea steht vor einem wichtigen Schritt in Richtung moderner Wasserversorgung: Künftig soll ein Großteil des Trinkwassers nicht mehr aus der Schnellen Kreisch, sondern aus dem Staudamm Oșorhei stammen. Der Stadtrat hat dazu die technischen Kennzahlen und die Machbarkeitsstudie für die neue Wasserzuleitung genehmigt, die die Wasserwerke 1, 4 und 5 versorgen wird. Die Umstellung ist Teil eines groß angelegten Modernisierungsprogramms, das über das Operationelle Programm „Große Infrastruktur“ mit insgesamt mehr als 238 Millionen Euro finanziert wird. Nur sieben Prozent der Kosten trägt die Wassergesellschaft selbst, der Rest kommt aus europäischen Mitteln.

Der Wechsel der Wasserquelle ist notwendig, weil das bisher genutzte Rohwasser aus der Schnellen Kreisch häufig starke Trübungen aufweist. Trotz ordnungsgemäßer Aufbereitung kann das Wasser dann leicht verfärbt erscheinen – ein Problem, das viele Haushalte in Großwardein kennen. Bürgermeister Florin Birta erklärt, dass das Wasser aus den Hidroelectrica-Staudämmen deutlich sauberer sei, weil es bereits vorgeklärt werde und nicht denselben Schwankungen unterliege wie Flusswasser. Mit der neuen Zuleitung sollen die Trübungsschwankungen verschwinden und die benötigte Chlormenge um rund 50 Prozent sinken, was sowohl der Wasserqualität als auch der Umwelt zugutekommt.

Parallel zu diesen Maßnahmen investiert die Stadt in zwei neue Speicherbecken im Bereich Podgoria. Das in der modernisierten Uzina 5 aufbereitete Wasser wird künftig allein durch Schwerkraft in diese Becken fließen und so ohne zusätzliche Pumpenleistung einen stabilen Druck bis zum vierten Stockwerk der Wohnblöcke gewährleisten. Zudem hat die Wassergesellschaft bereits sechs Photovoltaikparks installiert, die den Energieverbrauch um 30 Prozent senken.