Arad - Verstärkte Aufmerksamkeit möchte man heuer im Kreis Arad dem schon im Vorjahr auf Kreisebene gestarteten Programm zur Anlage von Windschutzwäldern schenken. Der Arader Kreisrat hat in seinem neuen Haushalt die Mittel für die Pflanzung von Energiewäldern am Rande mehrerer Straßen des Kreises eingeplant. Heuer sollen demnach Weidenwälder, erstens zum Schutz gegen Schneeverwehungen, auf einer Gesamtlänge von 20 Kilometern, entlang von Arader Kreisstraßen, hauptsächlich in der Marosch-Ebene, angelegt werden. Die Kosten für das Anlegen belaufen sich schätzungsweise auf über 500.000 Lei. Eingeplant sind bisher folgende Standorte für die Anpflanzungen: die Kreisstraße 682 Zăbalţ – Dorgoş (auf beiden Straßenseiten je zwei Kilometer), die Kreisstraße Ususău – Lippa/Lipova (beiderseitig je 5,5 Kilometer) sowie die Kreisstraße Sâmbăteni – Gyorok/Ghioroc (3,45 Kilometer, auf der rechten Seite). Die Anpflanzungskampagne wurde schon Ende des Vorjahres begonnen, gestartet wurde entlang der am stärksten befahrenen Straße des Landeskreises, der Nationalstraße DN7 bzw. auf dem bis zur rumänisch-ungarischen Staatsgrenze reichenden Abschnitt Semlak – Şeitin – Nadlak. Außer dem erwarteten Schutz gegen Sturm und Schneeverwehungen erhofft sich der Arader Kreisrat von diesen zukünftigen Energiewäldern auch gute Einnahmen aus der Verwertung des Holzes zu Brennholzzwecken oder als Rohstoffe für die Möbelindustrie.
Bekanntlich ist die energetische Weide, gezüchtet von schwedischen Forschern in den letzten 30 Jahren, seit Jahren eine subventionierte Baumart der EU. In unserem Land wurde ebenfalls 2010 ein nationales Subventionsprogramm für Energiewaldpflanzungen eingeführt. Die Weide (salix) mit insgesamt 450 Arten war und ist in der gemäßigten Zone in ganz Europa weit verbreitet, bevorzugt feuchte Böden, reicht von Zwergsträuchern bis zu 30 Meter hohen Bäumen. Die energetische Weide ist durch ihren schnellen Wuchs gekennzeichnet und erreicht zwei bis drei Meter Höhe, ist leicht zu pflegen und ergibt durchschnittlich eine Holzproduktion von 35 Tonnen pro Hektar. Sie wird u. a. als Rohstoff für Zellulose, Aspirin, Alkohol, in der Papierherstellung, als Brennmaterial aber auch in der Möbelproduktion, und nicht zuletzt als hervorragender Schutzwall der Landstraßen und der Flussufer genutzt. Energiewälder werden auch noch mit Pappeln angelegt. Früher wurden im Banat vor allem Korb- und Kätzchenweiden angepflanzt.