Reschitza - Die Jugend-Handballmannschaft des Reschitzaer Traian-Vuia-Nationalkollegs gehört seit Jahren zu den besten Rumäniens. So lange auch die Seniorenmannschaft des Reschitzaer Maschinenbauwerks UCMR zu den Spitzenmannschaften der rumänischen Handballbetriebs gehört hat, waren die Transfers der Junioren des im Traian-Vuia-Nationalkollegs aufgegangenen Sportlyzeums zu der Seniorenmannschaft von UCMR etwas Natürliches und kaum in der Öffentlichkeit Wahrgenommenes.
Auf der jüngsten Tagung des Reschitzaer Stadtrats legte jetzt aber Bürgermeister Mihai Stepanescu eine Beschlussvorlage vor, die darauf abzielt, Ordnung in das Transferverhalten der Schulleitung zu bringen, durch welches „der Reschitzaer Handballnachwuchs alle möglichen Gegnermannschaften von UCMR um wenig Geld verstärkt“.
Stepanescu in seinem mündlichen Exposé auf der Stadtratstagung: „Ich war überrascht, feststellen zu müssen, dass zwölf Handballer, die großjährig geworden sind, plötzlich nicht mehr in Reschitza aktiv sind. Noch überraschter war ich, als meine Nachfragen ergaben, dass die Spieler für Summen zwischen 2100 und 6300 Lei an z. T. Spitzenclubs Rumäniens weitergereicht wurden, in einem einzigen Fall für 5000 Euro, in drei Fällen gratis. Sie haben Gegner der Reschitzaer Mannschaft verstärkt, während in ihr Werden die Stadt Geld investiert hat.“
Diese Transferpolitik will der Stadtrat nun unter Kontrolle bringen. Denn schließlich ist die Stadt der Finanzier der jungen Leistungssportler des Nationalkollegs „Traian Vuia“ und will – so die Meinung der Ratsherren und des Bürgermeisters – durch die Transferpolitik der Nachwuchshandballer in erster Linie die Seniorenmannschaft von Reschitza verstärken, aber auch, sofern das der Fall sein kann, richtig Geld in die Schulkasse bringen.
Inwiefern die Nachwuchsspieler tatsächlich „nationales und internationales Format“ haben, soll bis zur tatsächlichen Bestätigung dahingestellt bleiben, aber der Stadtrat hat sich der Meinung des Bürgermeisters angeschlossen und nun einen Ausschuss gegründet. Denn „die Spieler der Jugend-Nationalmannschaft“ und jene, „die inzwischen zu den immer öfter eingesetzten Reservespielern der rumänischen Spitzenmannschaften gehören“, seien „mehr wert als das, was bisher für Transfers von Nachwuchsspielern kassiert“ wurde. Schließ-lich habe die Stadt in diese Spieler öffentliche Gelder, bzw. Steuergelder investiert, will also auch dabei mitreden dürfen, wenn es um deren Weiterreichung geht.
Der Transferausschuss für Nachwuchshandballer, den der Reschitzaer Stadtrat jetzt gegründet hat, besteht aus Bürgermeister Mihai Stepanescu, dem Schulleiter (da man erwartet, dass in diesem Frühjahr die Schulleiterposten vom Unterrichtsministerium neu ausgeschrieben werden, ist kein Name angeführt) und drei Ratsherren (die demnächst von den Fraktionen genannt werden).