Neuer Brückenbau bei Tschanad rückt näher

Wichtiger Schritt für den grenzüberschreitenden Verkehr

Temeswar/Tschanad – Ein bedeutendes Infrastrukturprojekt im Westen Rumäniens kommt einen weiteren Schritt voran: Der geplante Neubau einer Brücke über den Marosch-Fluss bei Tschanad/Cenad, ergänzt durch eine Umgehungsstraße um die Ortschaft, nimmt konkrete Formen an. Ziel des Vorhabens ist es, die Verkehrsverbindung zwischen Rumänien und Ungarn deutlich zu verbessern und insbesondere den Güterverkehr Richtung Westeuropa zu entlasten.

Wie der Kreisrat Timiș mitteilte, haben sich vier Firmen beziehungsweise Bietergemeinschaften an der Ausschreibung für die Erstellung der Machbarkeitsstudie beteiligt. Die Angebote befinden sich derzeit in der technischen Bewertung. Sofern es zu keinen Einsprüchen kommt, wird der Gewinner den Auftrag erhalten und anschließend elf Monate Zeit haben, die erforderlichen Studien und technischen Unterlagen auszuarbeiten. Das Projekt sieht den Bau einer neuen Grenzbrücke über den Mureș sowie einer Umgehungsstraße vor, die Tschanad vom Durchgangsverkehr entlasten soll. Nach Abschluss aller Arbeiten soll die Brücke die rumänische DN6 direkt mit der ungarischen Autobahn M43 verbinden. Für Lastwagenfahrer und Pendler aus der Region Sânnicolau Mare bedeutet dies eine erhebliche Zeitersparnis: Der bislang notwendige Umweg über Orțișoara oder andere Grenzübergänge würde entfallen.

Die Investitionskosten für das Infrastrukturvorhaben werden auf rund sechs Millionen Euro geschätzt. Die Finanzierung ist über das europäische Förderprogramm INTERREG VI-A Rumänien–Ungarn gesichert, das gezielt grenzüberschreitende Projekte unterstützt. Auf ungarischer Seite liegen bereits Planungen für den Anschluss an das Autobahnnetz vor, was die Umsetzung zusätzlich erleichtert. Neben der verkehrlichen Bedeutung wird dem Projekt auch ein wirtschaftlicher Nutzen zugeschrieben. Eine bessere Anbindung soll den Handel fördern, Investitionen anziehen und die Region beiderseits der Grenze stärken. Geplant ist zudem, die neue Brücke mit modernen Sicherheitsstandards sowie Geh- und Radwegen auszustatten.

Mit dem Abschluss der Machbarkeitsstudie wird ein entscheidender Meilenstein erreicht. Erst danach können die nächsten Schritte – von der Detailplanung bis zur eigentlichen Bauausschreibung – eingeleitet werden. Die Verantwortlichen zeigen sich zuversichtlich, dass das Projekt mittelfristig realisiert werden kann und einen spürbaren Beitrag zur Entwicklung des westlichen Banats leisten wird.