Neustadt – Ein neues öffentliches Schwimmbad soll kommen – und das direkt neben einem Friedhof. So zumindest sehen es die Pläne der Stadtverwaltung Neustadt/Baia Mare vor. Finanziert werden soll das Projekt durch einen Kredit in Höhe von 120 Millionen Lei, den die Stadt bei der UniCredit Bank aufgenommen hat. Beschlossen wurde das Darlehen von einer eigens eingesetzten Kommission – ausgerechnet an Silvester, am 31. Dezember 2024. Die Zahlen sprechen für sich: Der Kredit läuft über 20 Jahre, mit einem Zinssatz von 1,85 % plus dem rumänischen Referenzzinssatz. In den ersten drei Jahren muss die Stadt keine Tilgungen leisten – eine sogenannte „Schonzeit“. Die Rückzahlung ist durch eine Mobilhypothek auf die Eigenmittel der Stadt abgesichert.
Kritik an der Finanzierung bleibt nicht aus, zumal dies bereits der fünfte laufende Kredit der Stadt ist. Insgesamt belaufen sich die Schulden Neustadts – inklusive bereits bestehender Kredite bei den Banken CEC (2013 und 2019) und BCR (2020) sowie der Staatskasse (2025) – auf über 182 Millionen Lei, ohne Zinsen und Gebühren.
Das neue Darlehen wurde bereits am 24. Oktober 2024 vom Stadtrat abgesegnet. Die Mittel sollen für Planung, (Ko-)Finanzierung und Refinanzierung eines Großprojekts verwendet werden, das offiziell als „Komplex für Wasserfreizeit Câmpul Tineretului“ firmiert – in der öffentlichen Kommunikation jedoch gerne als „Aquapark“ vermarktet wird. Der Standort des geplanten Schwimmbads sorgt dabei für Stirnrunzeln: Die Anlage soll direkt an einen Friedhof angrenzen.
Bürgermeister Ioan Doru Dăncuș (PSD) verteidigt das Projekt als „wichtigen Beitrag zur Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger“. Kritiker hingegen fragen sich, ob ein Millionenprojekt am Rande der Stadt – noch dazu in Nachbarschaft zu einem Friedhof – die dringendste Priorität ist.