Temeswar (ADZ) - Der gewählte Temescher Kreisratsvorsitzende Alin Nica hat am Dienstag die Baustelle der Temeswarer Südumgehung besucht und mit der verantwortlichen Leitung der Temeswarer Direktion für Straßen- und Brückenbau (DRDP) sowie mit den Vertretern des italienischen Unternehmens Tirrena Scavi über die Fortsetzung der teilweise stockenden Arbeiten beraten. Nica sagte, man habe in erster Linie ein Problem mit der Sicherung der Finanzierung, zentrale Behörden hätten die Überweisung fälliger Teilzahlungen verzögert, doch das werde man in den Griff bekommen. Bereits im Juli habe Tirrena Scavi alle Arbeiten abgeschlossen, für die Anfang des Jahres eine Vorzahlung erfolgt war. Bezahlt werden muss jener Teil der Arbeiten, die seit Juli erfolgt sind.
Schlimmer sei die Tatsache, dass zahlreiche bürokratische Hürden noch nicht geklärt wurden und dass das Temeswarer Bürgermeisteramt, trotz der gegenteiligen Erklärungen des abgewählten Bürgermeisters Nicolae Robu, die Frage der Kreuzung der Umgehungsstraße mit der neuen Ausfallstraße nach Neumoschnitza/Moșnița Nou˛ (im Volksmund als „Drumul boilor“ bekannt) noch immer nicht geklärt habe. Zwar habe sich Robu verpflichtet, dass die Stadt Temeswar die Kosten der Planung und des Baus eines Kreisverkehrs tragen werde, doch es handele sich weiterhin nur um eine mündliche Absicht, der nichts Schriftliches gefolgt sei, stellten Nica und der DRDP-Regionalleiter Horațiu Simion fest. Auch gäbe es Schwierigkeiten bei der Planung der anderen Kreuzungen, zum Beispiel in Girok/Giroc. Sofort nach Amtsantritt werde er sich um die Klärung aller Fragen kümmern, versicherte Nica, so dass bis Jahresende mindestens ein Viertel der Arbeiten abgeschlossen wird. Derzeit habe Tirrena Scavi ein 15-prozentiges Stadium erreicht, das sei äußerst unbefriedigend. Sollte es das Wetter erlauben, wolle man nächste Woche mit dem Bau der Bega-Brücke bei Ghiroda beginnen, teilte ein Tirrena Scavi-Vertreter mit.
Die Arbeiten an der knapp 26 Kilometer langen Temeswarer Südumgehung haben im März begonnen, sie sollen 2022 abgeschlossen werden und mindestens 272 Millionen Lei kosten. Die zweispurige Straße soll von Ghiroda im Osten über Neumoschnitza, Girok und Schag/Șag bis nach Utvin im Südwesten von Temeswar führen und somit den Transitverkehr von der serbischen Grenze bei Morawitza/Moravița in Richtung Siebenbürgen und Oltenien erleichtern.