Reschitza – Kaum sechs Wochen, nachdem Innenminister Ion Marcel Vela Chefkommissar Florin Turnagiu aus Temeswar nach Reschitza als Chef der Kreispolizei delegiert hatte, hat er am 7. Februar diese Ernennung zurückgenommen, Turnagiu zurück nach Temeswar geschickt und von dort Chefkommissar Cristian Sorin Goian, bisher Leiter des Temescher Kreiskommandos der Brigade zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens, zum Polizeichef des Banater Berglands nach Reschitza delegiert. Goian hat am gestrigen Montag seinen Dienst im Kreisinspektorat Karasch-Severin angetreten.

Cristian Sorin Goian hat 1995 die Polizeiakademie in Bukarest absolviert und im Anschluss auch ein Jurastudium, Fachrichtung Bekämpfung des Organisierten Verbrechens. Der rasche Wechsel der Polizeikommandanten im Banater Bergland steht wohl mit den internen Problemen der Polizei im Südbanat im Zusammenhang, der Unfähigkeit (oder des fehlenden Willens...), den massiven (vor allem Zigaretten-)Schmuggel effektiv zu bekämpfen, das Schleuserwesen im Grenzbereich zu Serbien unter Kontrolle zu halten, aber auch die Korruption in den eigenen Reihen in Grenzen zu halten (man erinnere sich an den jüngsten Skandal rund um den Waffenscheinschacher, der die höchsten Kreise der Gendarmerie, aber auch die Polizeidienststelle zur Waffenkontrolle erfasst hatte– ADZ berichtete). In polizeiinternen Kreisen und angeblich auch im Innenministerium heißt das Banater Bergland angesichts der allbekannten mafiösen Zustände innerhalb der Polizei „Klein-Sizilien/Mica Sicilie”.