Neuer Präfekt Karasch-Severin ernannt

PSD stellt Präfekten, PNL zwei Unterpräfekten

Reschitza – Am gestrigen Freitag um 11 Uhr haben der neue Präfekt des Landeskreises Karasch-Severin, Ion Dragomir (PSD), und die beiden neuernannten Unterpräfekten Cristian Gâfu und Alin Muntean (beide PNL) im Festsaal des Präfekturgebäudes in Reschitza den Amtsschwur abgelegt. Ihrer Ernennung durch die Regierung auf der Regierungssitzung von Donnerstag dieser Woche waren mehrmonatige Rangeleien zwischen den Koalitionspartnern für Posten und Pfründe vorausgegangen, wobei auch Staatssekretärposten untereinander aufgeteilt wurden.

So hat die PNL jetzt zwei Unterstaatssekretäre – Andra Pleșa Stroe (niemand anderes als die Tochter der Konkubine des PNL-Kreischefs, Senators und Ex-Innenministers Ion Marcel Vela) und Daniel Surdu (wie Ple{a-Stroe ein Karansebescher, der sich bei Vela hochgedient hatte). Die PSD erhält einen Staatssekretärsposten für jemand, den die PSD Karasch-Severin noch ernennen muss. Der neue Präfekt, Ion Dragomir, war ein Leben lang in Diensten der PSD im Finanzwesen tätig, zuvorletzt als regionaler Chef des Steueramts in Temeswar, wo er von der PNL-Cîțu-Regierung abgesetzt wurde und als Steueramtschef in die „Lauerstellung“ nach Reschitza zurückgekommen war – von wo er jetzt Präfekt wurde. Unterpräfekt Cristian Gâfu ist Anwalt und saß mehrere Jahre für die PNL im Kreisrat, bevor er überraschend vor zwei Jahren zum Präfekten ernannt wurde, ein Posten, den er unauffällig ausfüllte, um jetzt eine kleine Stufe tiefer weiterzumachen. Alin Muntean, der andere Unterpräfekt, ist für die Öffentlichkeit neu auf dem Gebiet der Regionalpoltik. Der Ingenieur, der bisher im Rathaus der ehemaligen Grenzgemeinde Glimboca im Bistratal (zwischen Karansebesch und Ferdinandsberg) tätig war, steht aber – wie grundsätzlich alle PNL-Ernennungen – im Kreis der Senator Vela Nahestehenden aus Karansebesch und war seinerzeit von einem der früheren Frunz˛verde-Adjutanten, dem ehemaligen Bürgermeister von Glimboca, Iancu Simion-„Simi“ („König des Bistra-Tals“), in die Kommunalpolitik geholt worden.

Ein politisches Paradoxon des Banater Berglands ist die Tatsache, dass sich im Kreisrat PNL und PSD spinnefeind sind und zähnefletschend bekämpfen, während sie auf der Ebene der Präfektur Einheit und Einigkeit demonstrieren (müssen), wie es ihnen die Zentralführungen ihrer Parteien im Rahmen der neusten Regierungskoalition vorschreiben.