Reschitza – Nach dem Rücktritt von Venera Manciu, die, schockiert von den diesjährigen Hochschulfinanzierungen des Bildungsministeriums, drei Monate nach ihrer Wahl gegangen ist, hatte die Reschitzaer Hochschule „Eftimie Murgu” (UEMR) neuerlich eine Rektorenwahl ausschreiben müssen. Kandidiert haben der vormalige Prorektor Univ.-Prof.Dr. Rainer Gillich und der Dekan der Fakultät für Sozialwissenschaften und Lehrstuhlinhaber für Sport, Univ.-Doz. Dr. Andrade Ionu] Bichescu. Die 86 anwesenden Wahlberechtigten (von 100 Stimmberechtigten) stimmten bei zwei ungültigen Stimmen mehrheitlich (45 Stimmen) für den Sportlehrer Bichescu (Fachgebiet: Fußball). Bichescu, der bislang Fußball, Management der Körperkultur und des Sports, Soziologie des Sports und Vertiefter Fachunterricht Fußball vorgetragen hat, soll grundsätzlich bereits vor dem Wahlgang als Rektor festgelegt gewesen sein, heißt es aus Kreisen der Reschitzaer Universität. Man habe „Jugend und Schönheit” gewählt, antworteten mehrere der Befragten grinsend bezüglich ihrer Option.
Die Gegenpartei bedauerte, dass nun ausdrücklich ein Sportlehrer eine Universität führen werde. „Ich stelle mich auf eine äußerst schwierige Zeit ein”, sagte der neue Rektor der UEMR in einer ersten öffentlichen Stellungnahme: „Wir wissen ja alle, wie vertrackt die Lage dieser Universität nach den Vorfällen vor einem Jahr ist (wegen Korruption sind mehrere Hochschullehrer zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt worden – Anm.wk). Es ist wohl die schwerste Zeit in der gesamten Geschichte dieser Universität. Bei den vielen Diskussionen der jüngsten Zeit scheint mir eins prioritär zu sein: erst mal alles und alle zusammenhalten und die Hochschule in Reschitza auf Schwimmlinie halten. Danach schauen wir uns mal um nach Möglichkeiten einer Rekonstruktion.”
Bezüglich der chronischen Unterfinanzierung dieser Hochschule durch das Bildungsministerium meinte der frisch Gewählte, erst mal müsse eine „vertiefte Analyse” ihrer Situation durchgeführt, danach muss mit dem Bildungsministerium „ein ernstes Wort gesprochen” werden, um klar zu erfahren, was das Ministerium mit der kleinen Universität aus Reschitza eigentlich vorhat. „Es ist notwendig, Vertrauen zurückzugewinnen”, sagte Bichescu weiter, „aber auch die örtliche Gemeinschaft muss ihren Vertrauensvorschuss in uns als Hochschule erneuern. Das setzt eine Image-Rekonstruktion voraus. Dazu brauchen wir auch die Medien. Es ist an der Zeit, das Dreckschleudern auf die Uni einzustellen. Aber wir müssen auch diejenigen aus unseren Reihen ausschließen oder umstimmen, deren Interessen nicht identisch sind mit denen der Universität. Nicht die Universität steht in ihren Diensten, sondern sie in den Diensten der Universität. Das muss allen klar werden.”