Temeswar - Ein neues Fußballstadion wird an Stelle des Dan-Păltinișanu-Stadions in Temeswar/Timișoara gebaut. Dies teilte Călin Dobra (PSD), der Vorsitzende des Temescher Kreisrates (CJT), bereits Anfang des vergangenen Jahres der Öffentlichkeit mit. Die neue Arena lässt die Nationale Investmentgesellschaft (CNI) bauen. Vor wenigen Tagen wurde bekannt gegeben, dass die Vormachbarkeits- und Machbarkeitsstudien zweier Unternehmen baldigst in Auftrag gegeben werden, zumal die diesbezügliche öffentliche Ausschreibung zu Ende gegangen ist. Die beiden Studien müssen bis Sommerbeginn fertiggestellt werden, schrieb Bürgermeister Nicolae Robu (PNL) auf seiner Facebook-Seite.
„Das Projekt eines Stadions mit 30.000 Sitzplätzen in Temeswar geht los!“, freute sich der Stadtvater, der gleichzeitig die Information preisgab, dass der Vertrag für die Erstellung von Vormachbarkeits- und Machbarkeitsstudie am 27. Januar in Kraft tritt. Den Vertrag unterzeichnen die Vertreter der CNI mit einem Joint-Venture bestehend aus den Bukarester Unternehmen Lucian Simion Arhitectură und Construcții Erbașu.
Insgesamt sechs Firmen bzw. Joint-Ventures beteiligten sich an der Ausschreibung, die im August 2019 lanciert wurde. Für die Erstellung der Studien und den Erhalt der für den Bau des neuen Stadions notwendigen Genehmigungen bot die Nationale Investmentgesellschaft dem Gewinner der Ausschreibung knapp über 166.000 Euro. Die Dokumentation müssen die beiden Unternehmen in viereinhalb Monaten fertigstellen.
Die Aussagen Nicolae Robus auf Facebook verärgerten die regionalen PSD-Spitzen, die den Stadtvater des „politischen Opportunismus“ beschuldigten. In einer Pressemitteilung, die die Temescher PSD am Mittwoch an die Medien verschickte, wird betont, dass das Projekt vom Temescher Kreisrat unter der Leitung von Călin Dobra initiiert und stets von ihm unterstützt worden ist. „Trotzdem versucht der Liberale Nicolae Robu, der es auf ein neues Mandat als Bürgermeister von Temeswar abgesehen hat, die Verdienste anderer im Bezug auf dieses Projekt als seine eigenen darzustellen. In einer Veröffentlichung auf seiner Facebook-Seite versucht der Bürgermeister der Stadt an der Bega, die Idee zu verbreiten, dass der Bau des neuen Stadions ´eine zähe Bestrebung´ seinerseits gewesen ist, und das seit 2012. In Wirklichkeit widersetzte sich der Bürgermeister Temeswars der Idee eines neuen Stadions, weil dieses vom Vorsitzenden des CJT, Călin Dobra, von der PSD, gefördert wurde“, heißt es weiter in der Pressemeldung.
Das stimmt auch: Bürgermeister Nicolae Robu hatte sich tatsächlich gewünscht, die neue Fußballarena an einem anderen Ort einrichten zu lassen, in unmittelbarer Nähe des jetzigen Stadions. Jedoch war Kreisratspräsident Călin Dobra überzeugt, dass das bestehende Stadion abgerissen werden müsste, zumal es teilweise eine Gefahr für die Fußballfans, die sich die Spiele anschauen wollen, darstellt.
Das „Dan P˛ltini{anu“-Fußballstadion wurde im Jahr 1964 eröffnet und hieß ursprünglich „1. Mai“. Nach dem rumänischen Fußballer Dan Păltinișanu, der seit 1973 zehn Jahre lang für die „Politehnica“ spielte, wurde es ein Jahr nach dem Tod des Sportlers, also 1996, umbenannt. Das „Dan Păltinișanu“-Stadion ist das Heimstadion der Mannschaft FC Politehnica Timișoara. Der Abriss des „Păltinișanu“ wird erst dann beginnen, wenn die CNI infolge einer weiteren Ausschreibung ein Unternehmen festlegt hat, welches mit dem Bauvorhaben beauftragt wird. Die Investition ist voraussichtlich rund 50 Millionen Euro schwer.