Temeswar - Einer öffentlichen Erklärung des Premierministers Sorin Grindeanu gemäß, wäre es ganz nach Wunsch des ehemaligen Vorsitzenden des Temescher Kreisrats und früheren Temeswarer Vizebürgermeisters Grindeanu gewesen, dass in der von ihm geführten neuen Koalitionsregierung auch sechs Staatssekretäre aus dem Banat im Amt wären.
Dazu ist es nicht gekommen, da die meisten vorgeschlagenen Kandidaten den Umzug in die Hauptstadt entschieden ablehnten. Mit dem Vorschlag für das Amt des neuen Staatssekretärs im rumänischen Unterrichtsministerium hat es nun jedoch ganz nach Grindeanus Plänen geklappt: Am 8. März wurde der Temeswarer Hochschullehrer Petru Andea zum neuen Staatssekretär im Unterrichtsministerium ernannt. Der 67jährige Hochschullehrer an der Technischen Hochschule Politehnica Temeswar ist jedoch kein Neuling in der Politik und schon längst nicht in der Sozialdemokratischen Partei PSD. Andea ist einer der langjährigen und führenden Mitglieder der Temescher PSD-Organisation.
In drei Amtsperioden und zwar in den Zeitspannen 2000-2004, 2004-2008 sowie 2012-2016 war Petru Andea PSD-Abgeordneter im rumänischen Parlament. Seine politische Laufbahn hat aber auch ein weniger rühmliches Kapitel aufzuweisen: Vor der Wende war Andea einer der Jungfunktionäre der RKP, denen man einen schnellen Aufstieg und eine große Zukunft in der Partei voraussagte. Andea wirkte als Vorsitzender des Verbandes der kommunistischen Studentenvereine UASCR für das Universitätszentrum Temeswar, als Sekretär des Parteikomitees des Universitätszentrums Temeswar und gar bis zur Dezemberrevolution 1989 als Sekretär des Parteikomitees der Technischen Hochschule Temeswar. Nach der Wende übte Petru Andea zeitweilig auch das Amt des Rektors der Elektrotechnik-Fakultät im Rahmen der Technischen Hochschule Politehnica aus.