Bukarest – Der Verein „Dăruiește Viață“ (deutsch: Schenke Leben) hat am Donnerstag, dem 14. Juli, zehn Jahre Tätigkeit im fünften Stock des zukünftigen, von ihm erbauten ersten Kinderkrankenhauses für Onkologie und Strahlentherapie in Rumänien gefeiert. Aus diesem Anlass wurde eine kleine Fotoausstellung mit der zehnjährigen Vereinstätigkeit organisiert.
Oana Gheorghiu, der Mitbegründerin des Vereins, zufolge soll das über die Spendekampagne #NoiFacemUnSpital (deutsch: wir bauen ein Spital) finanzierte onkologische Kinderkrankenhaus, welches neben dem Marie-Curie-Kinderspital in Bukarest errichtet wurde, bis Ende dieses Jahres fertiggestellt werden. Die Arbeiten seien derzeit zu 95 Prozent abgeschlossen. Nach der Fertigstellung sollen die onkologischen Abteilungen des Marie-Curie-Spitals und der Operationssaal in das neue Krankenhaus verlegt werden. Dieses wird ausschließlich aus privaten Spenden gebaut und soll in den Besitz des rumänischen Staates übergehen, der es verwalten wird.
Ein Arzt aus Temeswar, der bei der vom Verein organisierten Veranstaltung anwesend war, erklärte sogar, dass das nach modernen Standards gebaute Krankenhaus in vielen Kliniken im Ausland Neid hervorrufen werde.
Seitdem der Verein ins Leben gerufen wurde, hat „Dăruiește Viață“ laut dessen Gründern Spenden von über 500.000 Privatpersonen und mehr als 7700 Unternehmen gesammelt. Im Laufe der zehn Jahre wurden dutzende Millionen Euro in Krankenhäuser in Kronstadt/Brașov, Piatra Neamț, Temeswar/Timișoara und Bukarest investiert.
Gemäß einer Pressemitteilung des Vereins umfasst die Bilanz der zehnjährigen Tätigkeit acht Krankenhäuser in Temeswar, Kronstadt, Bukarest und Klausenburg/Cluj-Napoca, deren onkologische Abteilungen für Erwachsene und Kinder renoviert und auf europäische Standards gebracht wurden, den Bau von 20 sterilen Sälen, welches die Anzahl der Transplantationen landesweit verdreifacht hat, die Einrichtung des Unterprogramms für die eingehende Diagnose von Lymphkrebs und die Schaffung von zwei geeigneten Labors in Temeswar und dem Fundeni-Krankenhaus in Bukarest. Darüber hinaus hat der Verein die erwähnten Spitäler mit Hochleistungsgeräten ausgestattet und einen Ministerialerlass zur Erleichterung des Zugangs der Patienten, die in Rumänien keine Chance haben, zu Behandlungen im Ausland geändert.
„Dăruiește Viață“ setzte sich außerdem schnell und effizient in Krisensituationen ein, wie beim Brand im Colectiv-Club 2015, als es Ausrüstung im Wert von 350.000 Euro spendete, während der Corona-Pandemie, als es 17 Tonnen Schutzausrüstung und medizinische Ausrüstung an medizinische Einheiten in 103 Städten in 40 Landeskreisen spendete sowie zwei modulare Krankenhäuser nach europäischen Standards in Bukarest und Piatra Neamț baute, die heute voll funktionsfähig sind. Zudem spendete der Verein über 450.000 Euro an medizinischer und Erste Hilfe-Ausrüstung für den Krieg in der Ukraine.
Die Vereinsgründerinnen kündigten an, dass sie Teil des Vorstands des neuen Kinderkrankenhauses, welches vom Verein gebaut wird, sein wollen und dass sie zurzeit die Umsetzung eines Pilotprojekts für die Verwaltung mit dem Gesundheitsministerium besprechen. Es sei darauf hingewiesen, dass der Verein „Dăruiește Viață“ mit dem Bau des Kinderkrankenhauses 2019 begonnen hat und die Arbeit daran nach weniger als drei Jahren fast abgeschlossen ist. Der rumänische Staat diskutiert zwar seit fast zehn Jahren über den Bau von drei regionalen Krankenhäusern, aber diese befinden sich noch immer in der Projektphase.