Hermannstadt – Die Absicht des Hermannstädter Bürgermeisteramtes, ein neues Darlehen seitens der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) aufzunehmen, gab die Interims-Bürgermeisterin Astrid Fodor in einer Pressekonferenz am Mittwoch bekannt.
„Wir haben umfassende Projekte, für welche voraussichtlich im Juni die Machbarkeitsstudien und die technischen Projekte fertiggestellt werden und welche in Arbeit gehen sollen. Für das Dioda-Viertel, zum Beispiel, möchten wir das Ausschreibungsverfahren noch im Laufe dieses Jahres angehen lassen. Es handelt sich hierbei um 23.000 Quadratmeter Straßen, Gehsteige und Parkplätze – dementsprechend sind bedeutende finanzielle Mittel notwendig. Ganz geschweige vom Hipodrom-Viertel, für welches die doppelte oder dreifache Summe notwendig sein wird.
Dieses Darlehen ist absolut notwendig um das Investitionstempo in Hermannstadt beizubehalten. Wir möchten die Gelder ausschließlich für die Infrastruktur nutzen und zwar für die Erneuerung der unasphaltierten Straßen. Diesbezüglich haben wir eine Liste mit 48 Straßen erstellt, für welche der Stadtrat im Juni, anlässlich der Haushaltsumschichtung, die notwendigen Summen für die Machbarkeitsstudien und die technischen Projekte bereitstellen wird. Zwei Kriterien wurden bei der Auswahl der Straßen berücksichtigt: zum einen wollen wir die Asphaltierungsarbeiten in den Stadtvierteln abschließen, wo noch unasphaltierte Straßen existieren, zum anderen sollen die Erneuerungsarbeiten am Gasleitungssystem beendet werden, damit der Fahrbelag nach der Fertigstellung der Arbeiten nicht mehr aufgebrochen werden muss“ ,so Astrid Fodor.
Für die Aufnahme eines Darlehens muss vorerst ein Vorvertrag geschlossen werden, welchen der Stadtrat in seiner ordentlichen Sitzung im Mai bewilligen muss. Der Vorvertrag sieht einen rückzahlbaren Betrag in Höhe von 15 Millionen Euro vor, welcher in zehn Jahren zurückgezahlt werden muss, von denen die Schonzeit drei Jahre und die Zeitspanne zur Rückzahlung sieben Jahre beträgt. Angesichts der bereits aufgenommenen Darlehen und der laufenden Zahlungen soll der neue Kredit den Verschuldungsgrad der Stadt nicht erhöhen.
Die maximale Verschuldung im Kontext der neuen Anleihe wird 2019 rund 12% betragen, die gesetzlich zugelassene Obergrenze ist dabei im Wert von 30% der Eigenmittel.
Zurzeit beträgt die Verschuldung der Stadt Hermannstadt 11,77%, wobei aktuell fünf Kredite im Wert von 36,5 Millionen Euro und 90 Millionen Lei zurückgezahlt werden.