Neues Turmuhrenprogramm der Stiftung Kirchenburgen

Kirchturmuhr in Kleinschenk. Foto: Stefan Bichler

Hermannstadt – Die Stiftung Kirchenburgen hat im Jahr 2022 ein neues Reparaturprogramm zum Erhalt historischer Uhren in Siebenbürgen ins Leben gerufen. Die Finanzierung erfolgte zu Beginn aus Mitteln der Beauftragten der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). Sie wird nun auf der Basis von Spendengeldern weitergeführt. Im Jahr 2022 wurden die Uhren in Braller/Bruiu, Denndorf/Daia, Gürteln/Gherdeal, Holzmengen/Hosman, Hundertbücheln/Movile, Kleinschenk/Cincșor, Scharosch/Șoarș bei Fogarasch, Schönberg/Dealu Frumos, Tarteln/Toarcla und Trappold/Apold untersucht; im Jahr 2023 folgten die Uhren in Hamruden/Homorod, Kreisch/Criș und Meschendorf/Meșendorf. Einer Reparatur bzw. Wartung konnten die Uhren in Holzmengen, Leschkirch/Nocrich, Trappold, Scharosch bei Fogarasch, Großalisch/Seleu{ und Kleinschenk unterzogen werden.

„Auf den ersten Blick sind die Uhren eine Nische und nicht das Wichtigste. Bei einer Kirchenburg muss das Dach dicht sein und das Wasser abgehalten werden. Aber die Uhren sind für das Dorf ziemlich wichtig. Das heißt, wenn man die Kirchenburg und die Dorfbevölkerung zusammenbringen will. Das war für uns der Hauptbeweggrund, das Programm zu starten“, so Philipp Harfmann, Geschäftsführer der Stiftung Kirchenburgen.

Das Uhrenprogramm umfasst mehrere Etappen: In einem ersten Schritt erfolgt die Untersuchung durch einen Fachmann, der im Anschluss ein Gutachten zum historischen Wert und den Erhaltungsperspektiven des jeweiligen Objekts verfasst; dies wird durch die Stiftung Kirchenburgen finanziert.

Nach dieser Bestandsaufnahme können der jeweilige Kirchenbezirk, die Heimatortgemeinschaft und die Kommune darüber beraten, ob eine Reparatur finanzierbar ist und gegebenenfalls das dafür erforderliche Geld sammeln.
Ist das Projekt finanziert, beauftragt die Stiftung eine Fachfirma mit der Reparatur der Uhr. Damit die Arbeiten beginnen können, muss zuerst ein Betreuer im jeweiligen Dorf bestimmt werden, der in Zukunft das regelmäßige Aufziehen der Uhr übernimmt. Diese Person wird eigens dafür angelernt. Zu deren Aufgabe gehört es auch, die Uhr regelmäßig zu ölen. Die laufende Betreuung der Uhr muss sichergestellt sein, damit sie im Anschluss zuverlässig läuft. Ein positives Beispiel, bei dem die Aufsicht über die Kirchturmuhr bereits einwandfrei funktioniert, ist Leschkirch: Hier kümmern sich die Pfandfinder, die im Pfarrhaus das „Nocrich-Scout-Center“ betreiben, bereits seit einigen Jahren um die Uhr.

Die Stiftung lädt Gemeindevertreter zur Kontaktaufnahme und zur Zusammenarbeit ein. Weitere Informationen zum Programm sind abrufbar unter kirchenburgen.org/mitmachen/spenden/.