Neues Wahrzeichen Sathmars erhält verspätet deutsche Aufschrift

Sathmar – Die feierliche Eröffnung der Transilvania-Brücke über den Fluss Somesch/Someș in Sathmar/Satu Mare galt als historischer Moment für die Stadt: Das neue Wahrzeichen, die längste Schrägseilbrücke Rumäniens, wurde Ende Mai offiziell in Betrieb genommen und sofort zu einem architektonischen Blickfang und Verkehrsknotenpunkt.

Jedoch fehlte monatelang eine wesentliche Komponente: eine – neben der rumänischen und ungarischen – deutsche Bezeichnung des Brückennamens. In einer Region, in der Mehrsprachigkeit Tradition hat und in der besonders die Sathmarer Schwaben seit Jahrhunderten präsent sind, stieß dies bei vielen Besuchern und Einheimischen auf Unverständnis.

Während Rumänisch und Ungarisch von Beginn an angebracht waren, blieb die deutsche Variante – trotz der gewohnten trilingualen Beschriftung an vielen öffentlichen Orten im Kreis Sathmar – überraschenderweise aus.

„Viele unserer Landsleute fragten uns, warum ausgerechnet dieses neue Wahrzeichen der Stadt nicht wie üblich auch eine deutsche Aufschrift trägt“, erklärte Thomas Erös, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Sathmarer Schwaben in Deutschland.

Mitte August wandte sich Erös in einem offiziellen Schreiben an den Sathmarer Bürgermeister Gábor Kereskényi und die Kreisverwaltung. In seinem Brief würdigte er zunächst die architektonische Leistung und die europäische Dimension des Projekts, kritisierte jedoch respektvoll das Fehlen der deutschen Bezeichnung.

Erös betonte darin, dass die Benennung der Brücke bereits durch ihren Namen eindeutig die kulturelle Vielfalt der Region widerspiegle. Umso unverständlicher sei es, dass die Beschriftung – anders als in vielen Gemeinden und an zahlreichen Bauwerken im Kreis Sathmar üblich – zunächst nur zweisprachig erfolgt sei.

Zugleich lobte er die bisherige Politik der Stadtverwaltung, die sich stets für ein wertschätzendes und gleichberechtigtes Miteinander aller Ethnien eingesetzt habe. Gerade wegen dieses Engagements waren viele Landsleute überrascht, als die deutsche Bezeichnung fehlte.

Der Brief zeigte Wirkung: In diesem Herbst wurde die Beschilderung der Brücke offiziell um die deutsche Variante ergänzt.

Damit trägt die Transilvania-Brücke nun sichtbar dreisprachig ihren Namen – ein Zeichen der Verbundenheit mit den Sathmarer Schwaben, die über Jahrhunderte die Geschichte und Kultur der Region geprägt haben.