Neuheiten nicht nur in der Aula Magna

Am Batthyaneum wird auch das Observatorium entstaubt

Anfassen kommt selbstverständlich nicht infrage, und doch lässt das Stehen in so einem altehrwürdigen Tempel des Wissens nicht kalt. Foto: Klaus Philippi

Karlsburg – Bischof Ignác Batthyány zum Gedenken, dessen Geburtstag aktuell um 284 Jahre zurückliegt, feiert die 1792 von ihm gestiftete Dokumentationsbibliothek ihren Tag der Offenen Tür: Samstag endlich wieder, am 28. Juni, empfängt die sonst allein Forschern zugängliche Stätte auch Laien zur Besichtigung. Erster Einlass besteht um 10 Uhr, und die letzte Besuchergruppe darf das runde Treppenhaus, die Dauerausstellung und die Aula Magna um 14 Uhr betreten. Anders als zu den jährlich allenfalls zwei bis drei Öffnungsterminen für sein breites Publikum üblich hat das Batthyaneum diesmal nicht bekanntgegeben, wie hoch die maximale Gruppenstärke ausfällt, doch sind die Besucherplätze insgesamt natürlich limitiert. Vergeben werden sie erneut in der Reihenfolge schriftlicher Reservierungs-Anfragen an die E-Mail-Adresse ligia.gherasim@bibnat.ro, wobei auch die Uhrzeit des Abschickens über Absage oder eine Genehmigung entscheidet: Nachrichten von Interessenten, die außerhalb der fünf Stunden zwischen 9 und 14 Uhr eingehen, werden grundsätzlich weder gelesen noch beantwortet. Teilnehmerinnen und Teilnehmern dafür, die sich rechtzeitig um Besichtigungstermine bemühen, winkt eine neue Dauerausstellung im Batthyaneum, die sogar durch Kostbarkeiten wie ein äthiopisches Manuskript und ein Exponat besticht, das eine ägyptische Mumie wiedergibt. Einer Besichtigung am Batthyaneum verschlossen bleibt leider immer noch das Observatorium im höchsten Stockwerk; seit bereits drei Monaten dagegen betreten es gruppenweise reihum Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 19 Jahren aus Karlsburg/Alba Iulia selbst, um sich von Astrofotograf Dr. Alexandru-Ilie Munteanu aus Hermannstadt/Sibiu, Bibliotheks-Leiter am Brukenthalmuseum, in die Materie der Sternkunde einführen zu lassen und in der Abend-Dämmerung sowie nach Eintritt der Dunkelheit auf den Auslöser zu drücken. „Astronomie în Batthyaneum!“ heißt das eigens für sie erdachte außerschulische Bildungsprojekt, das Finanzierung durch den Științescu-Fonds und die Aufmerksamkeit der Gemeinschafts-Stiftung Hermannstadt (Fundația Comunitară Sibiu) genießt. Daran beteiligt sind ebenso die Rumänisch-Amerikanische Stiftung, die Bosch-Stiftung und das Schulinspektorat im Landeskreis Alba. Und zum Projekt-Team zählt nunmehr auch Călin Șuteu, Archäologe, promovierter Historiker und wissenschaftlich auf Dokumentation und Digitalisierung von Kulturerbe spezialisierter Geschäftsführer der GmbH Gigapixel Art S.R.L.