Klausenburg (ADZ) – Knapp 250 geladene Gäste konnte Dipl.-Ing. Ludger Thol, der Vorsitzende des Deutschsprachigen Wirtschaftsklubs Nordtransilvanien (DWNT), am vergangenen Donnerstag im „Casa Universitarilor“ der Babeş-Bolyai–Universität in Klausenburg/Cluj–Napoca beim traditionellen Neujahrsempfang willkommen heißen. In seiner Begrüßungsrede betonte er die Wichtigkeit der gemeinschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Firmen auf der einen und den staatlichen Institutionen auf der anderen Seite. Nur wenn diese funktioniert entstehen Arbeitsplätze und somit die Grundlage für soziale Sicherheit bei einem angemessenen Lebensstandard für die rumänische Bevölkerung. Der Vorsitzende äußerte im Hinblick auf die anstehenden Parlamentswahlen in Rumänien die Hoffnung auf eine verlässlichere und zuverlässigere Politik um den ausländischen Investoren kalkulierbare Rahmenbedingungen für ihre Investitionen vorzugeben.
Ovidiu Ganţ, der Abgeordnete des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) im rumänischen Parlament, stellte als Hauptredner aus seiner Sicht die derzeitige rumänische Politik in Bukarest anschaulich und kritisch dar. Der Ausblick auf die Wahlen mit den teils unseriösen Wahlversprechungen so mancher Parteipolitiker sowie der Einfluss der Medien auf die Politik und die Meinungsbildung waren weitere Schwerpunkte seiner interessanten Ausführungen. Im Anschluss daran erläuterte Professor Vasile Dâncu, Leiter des Institutes für Meinungsforschung und Statistik (IRES) in Klausenburg, anhand einiger Grafiken interessante Ergebnisse über die Stimmungslage, das Konsumverhalten der Bevölkerung und über das Verhältnis zwischen Rumänen und Deutschen. Die Teilnehmer erfuhren so manch erstaunliches Umfrageergebnis, das in der Öffentlichkeit noch gar nicht bekannt ist.
Den Abschluss des offiziellen Teiles leitete das Grußwort von Emilia Botezan vom Büro für ausländische Investoren und Beziehungen am Klausenburger Rathaus ein. Frau Botezan berichtete u.a. über die guten Beziehungen zwischen den Investoren und den Behörden, die geplante Bewerbung von Klausenburg zur europäischen Kulturhauptstadt 2020 sowie über einige interessante, für dieses Jahr geplante kulturelle Veranstaltungen. Dem Sinn des Businessempfangs entsprechend gab es anschließend genügend Zeit zum Networking zwischen den anwesenden Repräsentanten der Firmen aus verschiedenen Ländern und Branchen. Es entwickelten sich interessante Gespräche zwischen den Vertretern der Politik, der italienischen, holländischen und deutschen Wirtschaftsclubs, den Rektoren der Technischen Universität sowie der Babeş-Bolyai–Universität und den Vertretern des DAAD sowie des Deutschen Kulturzentrums auf der einen Seite und den Geschäftsleuten auf der anderen. Die Bedeutung dieses traditionellen Business-Neujahrsempfanges wurde sowohl durch die Anwesenheit des deutschen Generalkonsuls Thomas Gerlach als auch durch jene von George Suciu, dem stellvertretenden Geschäftsführer der Deutsch-Rumänischen Außenhandelskammer in Bukarest, unterstrichen.