Hermannstadt – Unter dem Dach der nach westeuropäischen Qualitätsbedingungen geführten Polisano-Privatklinik unweit der Notaufnahme des staatlichen Kreiskrankenhauses Hermannstadt/Sibiu besteht seit fünf Jahren die Möglichkeit, neurochirurgische Eingriffe an Patienten im frühesten Kindesalter erfolgreich vornehmen zu lassen. Das Können und die Hingabe von Chefarzt Dr. Claudiu Matei haben bereits 130 kleinen Menschen und deren Eltern die Chance auf gesundes Wachstum wiedereröffnet. Freitagmittag, am 20. Dezember, trafen Ärzteteam, Klinikleitung, geheilte Patienten, Elternpaare und Unterstützende im Konferenzraum der Privatklinik zusammen, wo der „Tag des Lächelns der Spina bifida“ gefeiert und die Absicht auf unbefristetes Weiterführen neurochirurgisch-pädiatrischer Behandlungsangebote bekräftigt wurden. Der kleinste Patient auf dem Operationstisch von Dr. Claudiu Matei brachte zum Zeitpunkt des Eingriffs im Neugeborenen-Alter gerade einmal 1700 Gramm auf die Körperwaage.
Das Krankheitsbild der Spina bifida, die einem harten Schicksalsschlag gleichkommt und umgangssprachlich als „offener Rücken“ bekannt ist, bedeutet eine angeborene knöcherne Fehlbildung der Wirbelsäule im Lendenbereich oder Kreuzbein, die mit beeinträchtigter Funktion der lokal betroffenen Nervenstränge einhergeht und als Spina bifida occulta (verborgen, unsichtbar) oder lebensbedrohliche Spina bifida aperta (offen, sichtbar) diagnostiziert werden kann. Eine Spina bifida aperta schwerstmöglicher Myelomeningocele-Ausprägung (austretende Nervenstränge) kann ausschließlich im Zeitraum der ersten 24 bis 28 Stunden nach Entbindung aus dem Mutterleib operativ behoben werden. Mittel-europaweiten Statistiken zufolge ist eines von tausend Kindern von einer Spina bifida betroffen.
Die meisten der bislang an der Hermannstädter Polisano-Privatklinik von Dr. Claudiu Matei behandelten Patienten im zarten Kindesalter wurden als Träger eines „offenen Rückens“ in den OP-Bereich eingewiesen. Dieselbe neurochirurgische Abteilung bietet aber auch Kindern mit Kraniostenose (Schädelverformung) und kongenitalem Hydrocephalus (Wasserkopf) beste Heilungsaussichten. Frühzeitiges Erkennen chronischer, doch behandelbarer Erkrankungen des zentralen Nervensystems ist bereits in routinemäßigen Ultraschalluntersuchungen während der Schwangerschaft möglich. Bei einwandfrei durchgeführter OP und Nachbehandlung sowie unter der Maßgabe lebenslänglicher Begleitung durch Facharzt, Familie, Freunde und Umfeld können Betroffene ihre gesellschaftliche Integration durchaus erfreulich bewältigen. Als Sponsoren und Nachrichtenüberbringer des „Tages des Lächelns der Spina bifida“ in Hermannstadt betätigten sich die Supermarkt-Kette Trans Apage, das Jad-SPA-Massagezentrum, die Sportbekleidungsladenkette Andu und die Rundfunkstation Radio Vocea Evangheliei.