Nicolae Robu zieht erneut in den Wahlkampf

Temeswar (ADZ) – Der ehemalige Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu, dessen einzige Kommunikationsplattform seine Facebook-Seite geblieben ist, hat unlängst im Rahmen seiner Live-Gespräche mit den Bürgern seinen Wunsch beteuert, 2024 wieder anzutreten. Zwar wisse er nicht, ob er für die PNL oder als Unabhängiger antreten werde, kandidieren wolle er aber auf alle Fälle, wenn ihm die Bürger signalisieren, dass sie ihn wieder als Stadtoberhaupt haben wollen. Er sei voller Energie und Tatendrang, erklärte der wegen der Strafverfolgung seiner ehemaligen Personalchefin in Bedrängnis geratene Robu. Keinesfalls werde er aber die jetzige Leitung der Temescher PNL darum bitten, ihn als Kandidaten zu unterstützen. Es gäbe jetzt einen, der glaube, er sei ein großer Fisch, ein Macker, aber den werde er keinesfalls anbetteln, sagte Robu in Anspielung an den Vorsitzenden des PNL-Kreisverbands Alin Nica.

Wie die ADZ berichtete, hatte es nach den verlorenen Kommunalwahlen in Temeswar etliche Reibereien in der Temescher und Temeswarer PNL gegeben, nach Robus Rückzug kam an die Spitze der Partei der gewählte Kreisratsvorsitzende Alin Nica, früherer Bürgermeister von Neubeschenowa/Dude{tii Noi, der allerdings von anderen Kleinstadt- oder Gemeindebürgermeistern kontrolliert wird; die größte Rolle soll dabei sehr zur Unzufriedenheit der Temeswarer Liberalen der Bürgermeister von Großsanktnikolaus/Sânnicolau Mare, D˛nu] Groza, spielen. In der Temeswarer Presse wird die Temescher PNL inzwischen auch als eine „Diktatur der Dorfbürgermeister“ bezeichnet, die Erfolge des Duos Nica – Groza in der Kreisverwaltung seien gering, die Bilanz der ersten zwei Jahre sei bei wohlwollender Betrachtung durchwachsen.

Nicolae Robu, derzeit einfaches PNL-Mitglied, baue darauf, dass die Bürgermeisterkandidaten für die Kreisstädte von den Landesgremien der PNL bestimmt werden, und nicht von den Kreisverbänden. Er selbst hatte sich 2020 aus der Leitung der Temescher PNL zurückgezogen und sei einfaches Mitglied geblieben, obwohl er zum Beispiel für das Parlament kandidieren konnte. Als Verbandsvorsitzenden mit Wahlergebnissen über dem Landesdurchschnitt der PNL hätte man ihm einen solchen Wunsch nicht verwehren können. Allerdings hatte er kein Interesse daran, denn er wolle allein der Stadt Temeswar dienen. Wenn es anders nicht gehe, dann werde Robu als Unabhängiger in den Wahlkampf ziehen, brauche natürlich dafür auch noch ein Team von Unterstützern und Wahlkampfhelfern.