Kronstadt – Das vom Kreisrat Kronstadt vor Jahren initiierte Projekt zum Bau eines internationalen Flughafens bei Weidenbach/Ghimbav ist nach dem Anlegen der Landebahn vorläufig gestoppt worden. Bisher hat der Kreisrat dafür 24,7 Millionen Euro investiert. Notwendig wären noch rund 30-35 Millionen Euro, die aber der Kreisrat nicht allein aufbringen kann. Um das für Kronstadt und Umgebung so wichtige Projekt weiterzuführen, soll nun das Kronstädter Bürgermeisteramt mit einer Beteiligung von 51 Prozent in eine Partnerschaft mit dem Kreisrat eintreten und so die führende Rolle in der Verwirklichung dieses Projektes übernehmen.
Dieser Schritt sei notwendig, um die weitere Finanzierung zu gewährleisten, sagte Mariana Câju, stellvertretende Kreisratsvorsitzende, die vor wenigen Tagen auch die Amtsbefugnisse des Kreisratsvorsitzenden auf Beschluss des Kreisrates übernommen hatte. Der Kronstädter Bürgermeister George Scripcaru sagte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz von Kreisrat, Bürgermeisteramt und Präfektur, dass die Stadt ein Darlehen für diese Summe, dank ihrer geringeren Verschuldung, erhalten könne. Um diese Partnerschaft zu besiegeln sind noch diesbezügliche Beschlüsse des Stadtrates und des Kreisrates notwendig, die aber problemlos zustande kommen sollten. Die Stadt Kronstadt werde sich auch mit einem rund fünf Hektar großen Grundstück an diesem Projekt beteiligen, fügte Scripcaru hinzu. In welcher Weise sich Weidenbach ins Projekt einbringt, soll zu einem späteren Zeitpunkt verhandelt werden. Von den Nachbarkreisen Harghita und Covasna werde Interesse für den Flughafen gemeldet, aber Geld dafür von diesen Kreisräten zu erwarten sei unrealistisch, hieß es bei der Pressekonferenz.
Die Pressekonferenz wurde vom neuen Kreispräfekten Ciprian Băncilă beim Sitz der Präfektur einberufen. Er habe das bewusst vor dem Start der Wahlkampagne für die Lokalwahlen getan, da der Flughafen für alle Kronstädter wichtig sei und nicht als politisches Projekt der einen oder anderen Partei angesehen werden sollte. Băncilă will als Vermittler auftreten und demnächst alle Kronstädter Parlamentarier einladen, um ihnen die technische Dokumentation für eine Gesetzesänderung in Sachen Kronstädter Flughafenbau zu übergeben. Es handelt sich um die Aktualisierung technischer Daten, die notwendig sind, um Grundstücktransfers aus Staatseigentum ins Privateigentum des Kreises Kronstadt vorzunehmen und die Parzellen auf dem Grundstück des zukünftigen Flughafens betreffen.
Unterstrichen wurde bei der Pressekonferenz, dass es sich beim Flughafenprojekt um kein politisches oder wirtschaftliches Projekt handle, sondern um ein Infrastrukturprojekt von öffentlichem Interesse und von regionaler Bedeutung. Dass es im Transport-Masterplan der Regierung nicht genannt werde, sei eine Tatsache, mit der man leben müsse. Vorwürfe und Klagen in Richtung Bukarest könnten weiterhin nicht mehr als Ausreden für Stagnation des Flughafenprojektes gelten, wenn nun klare Richtlinien und eine Strategie beteffend Flughafen vorliegen für die zu wählenden Vertreter der Lokalverwaltungsbehörden, sagte Scripcaru. In Kauf nehmen müsse man auch eine zumindest zeitweise Subventionierung des Kronstädter Flughafens, weil dieser nicht auf Anhieb profitabel sein wird, gab der Kronstädter Bürgermeister zu bedenken.